Freitag, 26. Juni 2009

Aller Anfang ist schwer!

So, nun bin ich schon seit genau einer Woche daheim. Wirklich komisch wieder daheim zu sein. Es fuehlt sich so an, als ob meine Reise nur ein unglaublich schoener Traum war. Kann mir gar nicht vorstellen, dass ich das wirklich alles erlebt habe. Wenn man erstmal wieder daheim ist, ist ploetzlich alles wieder so normal, als ob man gar nicht weg gewesen waere. Und das einzige was einem bleibt sind die unglaublich schoenen Erinnerungen und die Fotos, die einem beweisen, dass man das wirklich gemacht hat. So sehr ich mich auf daheim gefreut hab - versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich froh wieder daheim zu sein - ist es wirklich schwer, bzw. komisch einfach da weiterzumachen, wo man aufgehoert hat. Aber ich glaub, dass das ganz normal ist. Man sehnt sich glaub ich immer nach dem, was man in dem Moment nicht haben kann. Das ist wahrscheinlich einfach die Natur des Menschen. Nachdem ich mich jetzt ausreichend ueber meine momentane Gemuetslage ausgelassen habe, will ich mal meine Pflicht erfuellen und meinen Blog vervollstaendigen.

Also wie ich in meinem vorletzten Eintrag noch geschrieben hatte, am 26.05. (Dienstag) versuchten wir unser Auto in Auckland zu verkaufen, was ja leider nicht so erfolgreich war. Aber wie gesagt, wir hatten wenigstens einen potentiellen Käufer für Speedy. Daher fuhren wir relativ relaxt wieder zurueck zu Nickie und machten uns noch einen gemuetlichen Abend. Auf dem Nachhauseweg fuhren wir noch schnell bei Foodtown vorbei und erledigten unsere restlichen Einkaeufe und nahmen uns noch zur Belohnung (wofür auch immer) ein six-pack Dunkin Dounats mit.





3 x double chocolate, 2 x chocolate coconut, 1 x iced choclate... wem läuft da nicht das Wasser im Mund zusammen??

Ivana und ich erklaerten uns zu den Haushaelterinnen fuer die Zeit, die wir bei Nickie sein durften. Somit kochten wir das Abendessen fuer uns drei Huebschen, echte bayrisch-kroatische Schnitzel mit Kartoffelsalat. War wirklich sehr lecke! Hir nochmal ein grosses Lob an Ivana für die extremly-yummy-wienersnizel. Nickie und Kirsten waren vor allem von dem Kartoffelsalat hin und weg.



Nach dem Abendessen fuhren wir gemeinsam mit Nickie zu dem Haus ihrer Mama, wo auch ihre Schwester mit ihren beiden Zwillingen (Lincoln und Kennedy) wohnt. Die beiden sind zur Welt gerade zu der Zeit zur Welt gekommen, als ich mit Julia das erste Mal bei Nickie war. Nickie wollte unbedingt, dass wir sie sehen und auch ihre Mama kennenlernen. Als wir ankamen, war ihre Mama gerade dabei, die beiden zu füttern. Da sie anscheinend tatkräftige Unterstützung von uns erwartete, wurde sogleich auch jedem von uns eines der beiden in die Hände samt Fläschchen gedrückt. Ivana, der das Herz beim Anblick von Kennedy (dem Mädchen) aufging, hätte den ganzen Abend mit den Babys verbringen können.



Meine Begeisterung hielt sich da schon eher etwas in Grenzen, als mir Lincoln (der Junge) in die Hände gelegt wurde.



Auch die Hunde von Nickies Mama hatten Ivana extrem lieb, konnten gar nicht genug von ihr bekommen ;)



Weiss nicht, irgendwie hat mich das Mamafieber noch nicht erwischt. Nachdem beide Babys satt, zufrieden und todmüde in ihre Bettchen gebracht wurden, machten wir uns auf in ein Pub namens "Hallertau", hoert sich sehr vertraut an, oder? Dort feierte eine Freundin von Nickies Mama Geburtstag und die ganze Geburtstagsrunde nahm an der stattfindenden Quiz-Show teil. Ausser wir, wir nahmen uns einen Tisch ganz hinten und machten uns einen Spass daraus die vermeintlich richtigen, aber meist doch eher falschen Antworten, ins Publikum, also sprich, die Teilnehmer, zu rufen. Dafür ernteten wir auch von Zeit zu Zeit einen recht böse Blick. Was solls, immerhin hatten wir unseren Spass :)

Am Mittwoch, den 27.5., bestanden unsere Tagesaufgaben hauptsächlich daraus, einen Flyer für unseren Speedy zu entwerfen und diese dann in sämtlichen Hostels und Internetcafes in der Innenstadt von Auckland auszuteilen. War eine ganz schön deprimierende Aufgabe, da die meisten Pinnwände schon so mit Flugblättern vollgepflastert waren, dass unserer unter dem Masse total unterging.



Selbst mit Leuchtstift hielt sich das ganze in Grenzen.



Nachdem wir unsere Auckland-Odyssee hinter uns hatten (kamen auch noch in den Berufsverkehr und standen für ca. ne Stunde im Stau), kümmerten wir uns wiedermal pflichtbewusst um das Abendessen. An dem Abend gab's unsere berühmte Tomaten-Gemuesesoße mit Nudeln. War gut, auch wenns ein bisschen scharf war. Nickie, die eh schon Halsweh hatte, brannte es gewaltig in der Kehle :) sie hatte aber trotzdem brav aufgegessen. Ausserdem leistete uns Nickies damaliger Freund, Jason noch Gesellschaft. Nickie, die an dem Tag wieder arbeiten war, machte für Jason und uns noch cookie-slices und choco-chip cookies.





Dies machte sie vor allem deshalb, um Jason wieder ein bisschen aufzuheitern, da dieser eine ganz schön üble Laune an den Tag legte. Er provozierte Nickie den ganzen Abend und versuchte Streit heraufzubeschwören. Nicht sehr schön, ich fand's vor allem nicht ok, weil er das auch noch vor uns, also fremden Personen machte. Wir hatten zwar von Kirsten schon gehört, dass Jason Nickie machmal wie ein ganz schönes A... behandelt, wobei ich aber von meinem letzten Besuch bei Nickie eigentlich noch ein ganz gutes Bild von ihm hatte. Dies änderte sich natürlich schlagartig. Ich bewunderte Nickie nur dafür, dass sie ihm gegenüber so ruhig bleiben konnte, ich wäre schon längst an die Decke gegangen! Jason fuhr dann später noch heim zu sich, nach Whangateau (er wohnt in der Nachbarschaft von Audrey, bei der wir auf der Farm gearbeitet haben) und nahm eine grosse Portion frischgebackener Cookies mit. Nickie redete anschliessend noch sehr lang mit uns über Jason, und ihre Beziehung zu ihm. Meinte, dass es schon einige Male Schluss war und die Beziehung auch jetzt wieder auf der Kippe stand (was eigentlich offensichtlich war).

Donnerstag (28.5.) verlief relativ unspektakulär. Wir waren nochmal kurz in der Stadt, um nach unseren Flyern zu sehen und die Preise zu ändern. Zuerst hatten wir Speedy für 2200 $ ausgeschrieben. Da der Konkurrenzdruck so hoch war, setzten wir die Preise auf 1500 $ runter. Wir kauften auf dem Heimweg nochmal kurz ein, da wir am Freitag für Nickie Geschnetzeltes mit Knödel machen wollten. Zurück bei Nickie verbrachten wir den Abend sehr entspannt, immerhin war Jason nicht da. Wir buken wir noch Brot, von dem Nickie ebenfalls hochbegeistert war. Sie forderte auch gleich das Rezept ein :)



Am Freitag (29.5.) war vor allem Weggehen angesagt. Vormittags, während Nickie in der Arbeit war, fühlten wir uns dazu berufen, die ganze Wohnung auf Fordermann zu bringen und Wäsche zu waschen. Ich muss sagen, wir hatten ganze Arbeit geleistet! Ausserdem verbrachten wir noch ein bisschen Zeit in der Stadt, wir mussten immerhin noch unsere Abschiedsgeschenke für Nickie und Kirsten und eine Flasche Jägermeister für den abendlichen Verzehr besorgen.
Nickie hatte für den Abend einige Freunde eingeladen, mit uns gemeinsam wegzugehen. Auch Skey (die Waihi Beach auch schon dabei war) kam am Abend dazu.

Nun hiess es aber erstmal noch Abendessen vorbereiten. Dazu war vor allem noch ein "Mama-wie-macht-man-Semmelknödel-und-Geschnetzeltes-Anruf" notwendig. Nachdem das auch geklärt war, konnte es mit losgehen und niemand konnte uns noch stoppen! Und widererwarten, alles klappte einwandfrei und schmeckte grossartig. Wiedermal klopften Ivana und ich uns gegenseitig auf die Schultern und lobten uns für unsere ausserordentlichen Kochkünste... wobei ungefähre 3/4 des Lobes an meine Mama gerichtet waren!







Obwohl Nickie eigentlich wollte, dass Jason an dem Abend nicht mitkam, konnte sie es ihm nicht ausreden. Somit war Stress schon einmal vorprogrammiert. Jedoch hatte sie vor dem Weggehen noch ein ernstes Gespräch mit ihm, wo sie ihm auch sagte, dass sie heute Abend Spass haben möchte und es sich nicht von ihm verderben lässt. Er versprach ihr hoch und heilig, dass er sich zusammenreissen wird, was am Anfang auch ganz gut funktionierte.

Nun hieß es ersteinmal schick machen zum Weggehen. Nickie, die scheinbar keinen Spiegel zum Schminken brauchte, löste das Platzproblem im Bad, indem sie sich in der Badewanne fertigmachte.



Danach wurde zur allgemeinen Auflockerung zuerst einmal Jägermeister mit Red Bull getrunken.







Unser schmutziges Geschirr sparten wir uns für den nächsten Tag, jetzt musste sich erstmal wichtigeren Dingen gewidmet werden!


Bevor es losging mussten die letzten Vorbereitungen noch getroffen werden, wie z. B. aussortieren, was man wirklich in der Handtasche benötigt und was da bleiben konnte... wobei wahrscheinlich jede Frau dazu neigt, zuviel mitzunehmen. Man muss ja für jeden nur erdenklichen Fall der eintreten könnte ausgerüstet sein.

Auf 21 Uhr bestellten wir uns dann einTaxi und wir fuhren ins Backyard, ein Pub, in dem wir uns mit dem Rest von Nickies Freunen trafen.



Nein, das ist nicht mein Finger :)



Im Backyard herrschte ausgelassene Stimmung. Ausserdem spielte eine Band, die wirklich gut war.








Ivana und Kirsten, die beide sehr erkältet waren, fuhren bereits früher nach Hause. Jason der seine guten Vorsätze, Nickie den Abend nicht zu verderben irgendwann über Bord warf, machte Nickie nach einiger Zeit Eifersuchtsszenen. Nickie hätte sich, laut Jason etwas zu gut mit Zac, einem alten Freund von ihr verstanden, der noch dazu 4 Jahre jünger war als Nickie. Nachdem Nickie irgendwann die Schnauze voll von ihm hatte, machte sie kurzen Prozess und beendete die Beziehung. Nickie, Skey und ich gingen anschliessend noch mit zu Zac's WG, die zu Fuss nur 10 Minuten weg war, und liessen dort den Abend noch ausklingen.





Ich teilte mir mit Nickie Sacks Bett und Zac wurde von Nickie samt Schlafsack auf die Couch verbannt.

Am nächsten Tag, also am Samstag, den 30.5., holten uns Kirsten und Ivana bei Sack daheim ab. Beide waren sehr redefaul, was aber daran lag, dass beide keine Stimme mehr hatten und schreckliche Halsschmerzen. Auch Nickie hatte nach dem anstrengenden Abend wieder mehr mit ihrer Erkältung zu kämpfen. Daher beschlossen wir, einen ganz entspannten Couch-Pizza-Fernseh-Tag bei Nickie einzulegen. Ausserdem fanden wir noch einen alten Zeitungssammelband von 1935 und begannen darin zu stöbern.







Ausserdem beschlossen Ivana und ich, unser Glück nicht noch mehr auszureizen und letztendlich keinen Käufer für Speedy zu finden. Daher rief ich schon zwei Tage zuvor nochmals bei dem Inder an, um ihm mein Angebot zu unterbreiten. Wir trafen uns dann auch am Samstag um 10.30 Uhr. Der Inder brachte gleich seine ganze Sippe zur Kfz-Begutachtung mit. Mit seinem Schwager zusammen machte er eine erneute Probefahrt, bei der sie sich dazu entschlossen, Speedy zu kaufen. Ivana und ich waren während der Probefahrt damit beschäftigt die Hände gegen die Scheiben zu pressen, die sonst Gefahr liefen, nach unten zu rutschen. Unser Speedy hatte nämlich ein kleines Inkontinzproblem, er war nicht ganz dicht. Natürlich wollten wir dieses Problem so gut wie möglich vertuschen, was uns letztendlich auch gelang. Die Inder wollten auch gleich alles unter Dach und Fach bringen und sind auch gleich zur nächsten Werkstatt gefahren, um den Besitzer zu ändern. Anschliessend sind wir mit ihnen zusammen zu ihrem Haus gefahren, um dort unsere 1300 $, die wir noch raushandeln konnten, in Empfang zu nehmen. Nach einem letzten Erinnerungsfoto mussten wir uns dann auch schweren Herzens von unserem treuen Speedy trennen.



Nachdem wir unsere unglaublich wichtige Mission erledigt hatten, viel uns schon ein riesen Stein vom Herzen. Daher war nun erstmal wieder Entspannen angesagt, was wir uns auch redlich verdient hatten. Wir waren schon richtig stolz auf uns, so ganz ohne Papas, ein Auto zu verkaufen, wir fühlten uns wie waschechte Businessfrauen!

Somit verbrachten wir den Rest des nachmittags und abends mit rumgammeln.





Skey ging am Abend nochmal weg, ein richtiges Partytier halt. Wir entschlossen uns dafür, Weicheier zu sein und uns keinen überflüssigen Meter von der Couch wegzubewegen.

Den nächsten Tag, also Sonntag den 31.05. schliefen wir erstmal wieder richtig aus. Schliesslich hatten wir ein anstrengendes Wochenende hinter uns. Skey kam im Lauf des Tages auch wieder vorbei, da sie nochmal für eine Nacht bei Nickie bleiben wollte. Am Nachmittag fuhren wir nochmal Lebensmittel einkaufen. Abends gabs dann Nudelsalat und die Reste des Ködel-Geschnetzelten zu essen. Nickie und Skey hatten sogar Abschiedsgeschenke für uns gekauft, so süss! Was richtig neuseeländisches (ich bekam eine Fotobox mit einem Schaf drauf, in der Kühlschrankmagneten mit typisch neuseeländischen Wörtern, ein Stamperlglas mit einem Kiwi drauf, eine neuseeländische Figur, die Kiki auf Maori heisst und ein Steinherz drinnen war).

Da wir nicht wieder den ganzen Abend nur verfaulenzen wollten, schlug Nickie vor, eine Runde Cranium zu spielen.





Dabei gibt es verschiedene Aufgaben, die man erfüllen musste. Entweder musste man aus Plastelin was formen, ein Lied summen, Pantomime, etwas zeichnen oder irgendwelche Fragen erraten. Der Teampartner musste es dann immer erraten... und das ganze natürlich auf Englisch! Dies führte teilweise dazu, dass wir für so manches Wort unseren kleinen schlauen Computer befragen mussten.



Was für ein Spass, wir haben teilweise Tränen gelacht!

Hier versuchte ich Skey das Lied "Roxan" von "Police" vorzusummen...

... was kläglich scheiterte.

Auch Ivana war bei Nickies versuchen ratlos.

Wer kann's sehen was es sein soll? Na klar, ein "handelbar moustache

Nickies Versuch King Kong nachzuahmen...



Skey und Ivana dachten, sie können es besser :)

Ivana als Partyanimal

Meine künstlerischen Fähigkeiten... das soll eine Sandburg sein!

Wir versuchten ein all-you-can-eat-buffet nachzustellen

Als uns das dann irgendwann zu langweilig wurde, stiegen wir um auf ein Kartenspiel, "cheat". Ich glaub im deutschen Volksmund heisst das Spiel "Arschloch".



War auch sehr lustig, Nickie war die Meisterbetrügerin, sobald jemand mal kurz nicht hinschaute, versteckte sie den Grossteil ihrer Karten in ihrer Jacke, ihren Ärmeln, oder sonst wo. Nickie betrog sogar beim Kartenausteilen, wenn man nicht aufpasste, bakam man mal schnell 5 Karten mehr am Anfang!



Ivana dafür war Meisterin darin, fast ein ganzes Kartendeck in einer Hand zu halten. Sie war eine schlechte Betrügerin und musste daher immer neue Karten ziehen.



Mein Ausblick

Irgendwann bekamen wir Lust auf Wein, somit machten wir uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Was wir jedoch nicht wussten war, dass wenn wir in einer Gruppe an die Kasse gehen, muss jeder einzelne aus dieser Gruppe seinen Personalausweis vorzeigen. Ivana hatte ihren jedoch zu Hause gelassen. Somit hiess es, nochmal zurück zu Nickie und Perso holen. Zurück zu Hause bemerkte Nickie, dass sie ihren Wohnungsschlüssel nicht mehr findet. Somit suchten wir iregendeinen Weg, um in Nickies Wohnung einzusteigen. Skey schaffte es dann sogar, sich durch einen offenen Fensterspalt durchzuquetschen. Leider konnte auch sie nicht die Tür von innen aufmachen, da das nur mit dem Schlüssel möglich gewesen wäre. Von da ab mussten wir sowohl durch das Fenster rein und raus. Sah sicher komisch aus, vor allem für die Nachbarn.







Frisch bewaffnet mit dem Perso fuhren wir wieder zurück zum Supermarkt und suchten dort erstmal den Parkplatz und den Supermarkt nach dem Schlüssel ab... Fehlanzeige, kein Schlüssel. Wir verliessen also den Laden ohne Schlüssel, dafür aber mit Wein.

Das Einzig gute daran war, dass wir nun Nickie überreden konnten in der Wohnung zu Rauchen, da wir sonst für jede Zigarette aus dem, Fenster hätten klettern müssen. Ausserdem war es draussen soooo unglaublich kalt, dass es echt keinen Spass machte, vor die Tür zu treten (wir hatten sogar am Morgen Frost an der Autoscheibe!). Obwohl Nickie und Kirsten beide rauchen, hatten sie vereinbart, dass die Wohnung eine Nichtraucherwohnung bleibt. Kirsten, die übers Wochenende bei ihrer Familie in Whangarei war, würde uns hoffentlich schon nicht den Kopf abreissen!

Gut ausgerüstet starteten wir nun unser nächstes Kartenspiel... Blow. Dabei gings darum, von dem Kartendeck, dass auf einem Flaschenhals lag, soviele wie möglich herunterzupusten, aber nicht die letzte Karte.



Nach Blow hatte Nickie die glohrreiche Idee "The circle of death" (hübscher Name, oder?) zu spielen. Eigentlich ist dies ein reines Trinkspiel, aber da wir keine Lust zum Betrinken hatten und eh nur ein bisschen Wein da hatten, verlief das Trinken eher sporadisch.



Nickie schrieb zuerst einmal die Regeln auf, je nachdem welche Karte man aus dem Kreis zog, trat dann die entsprechende Regel in Kraft. Ausserdem durfte kein Loch in den Kreis gemacht werden, ....



Skey hatte irgendwann besseres mit den Karten vor :)









Ivana und Skey legten zwischendurch noch eine Solotanzeinlage ein...

"and you're sure that you want to go to bad now???"

Irgendwann fühlten wir uns dann mehr als bereit für's Bett, da es aber so unsäglich kalt war und Nickie nur über einen kleinen Heizkörper verfügte, den man einstecken musste, beschlossen wir alle zusammen in Nickies Zimmer zu schlafen und den Heizkörper dort zu platzieren. Skey, Ivana und ich teilten uns Nickie's Bett und Nickie bevorzugte die Matratze neben dem Bett am Boden. Auch wenn wir nur wenig Platz im Bett hatten und ich Ivana, glaub ich 2 x eine reingehauen hab, war's wenigstens schön warm :)

Als wir am Morgen aufstanden (Montag, 01.06.) waren wir voller Tatendrang. Wir beschlossen, einen kleinen Ausflug zu machen. Ausserdem war das Wetter wunderschön, strahlendblauer Himmel und Sonnenschein. Zuerst fuhren wir zum One Tree Hill in Auckland.



Dies ist ein vulkanischer Berg an dessen Spitze ursprünglich ein Baum gestanden hat, der das erste mal von einem weissen Siedler 1852 gefällt wurde. 1870 wurde dann eine Kiefer an die Stelle gesetzt, wo der ursprüngliche Baum gestanden hatte. John Logan Campbell versuchte um 1880 mehrere einheimische Bäume an der Spitze des Hügels zu pflanzen, wobei fast keiner von diesen überlebte, nur 2 Kiefern. 1912 starb Mr. Campbell und wurde auf der Spitze des Hügels beerdigt. Dort steht heute ein Obelisk und ein Maori-Krieger davor.



1960 wurde eine der 2 Kiefern gefällt, wodurch wieder nur ein Baum übrig blieb. Auf diesen wurden 2 Kettensägen- Attacken unternommen, einmal 1994 durch maorische Aktivisten, die den Baum fällen wollten, da er kein einheimischer Baum Neuseelands ist und sie dies als Diskriminierung empfanden. Der erste Vesuch schlug fehl, beim 2 Versuch im Jahr 2000, konnte der Baum nicht mehr gerettet werden und wurde entfernt. Scherzhafterweise sprechen die neuseeländer nun immer öfter vom "(N)one Tree Hill".



Von oben hatte man zwar einen wunderschönen Blick über Auckland, aber es war unglaublich kalt und windig. Deswegen haben wir den schönen Aublick nur kurz genossen und uns dann schnell wieder auf den Rückweg begeben.

Danach sind wir noch ins Museum of Auckland (5 $ Eintritt). War sehr interessant, auf einer Ebene wurde das Thema "Vulkane" ausführlich behandelt, da allein Auckland aus über 20 Vulkanen besteht. Auch konnte man dort in einen Raum gehen, in dem ein Vukanausbruch simmuliert wurde.

Danach haben wir uns noch bei Burgerfuel unglaublich leckere Burger mit Kumarachips geholt (ich hab sogar 2 x Pommes umsonst bekommen, da ich so lange warten musste). Anschliessend sind wir gemeinsam zu Skey gefahren, die dort ihren Sohn Rylai in Empfang nahm, der über's Wochenende bei seinem Papa war. Da sich Skey kurzfristig dazu entschloss, die Nacht auch noch bei Nickie zu bleiben, wurde Rylai eingepackt und es ging zurück zu Nickie. Zum Abendessen gabs nochmal Kartoffelsalat, diesmal mit Hähnchenschenkeln. Skey teilte sich mit Rylai Nickies Bett und Nickie, Ivana und ich teilten uns zwei Matratzen auf dem Boden.

Am nächsten Tag (Dienstag, 02.06.), also der Tag vor unserem Abflug, hiess es nochmal Wäsche waschen und schauen, ob alle unsere Habseligkeiten zusammen waren. Mittags fuhren wir dann nochmal in die Stadt, da wir Fotos entwickeln lassen wollten, um für Nickie und Kirsten ein kleines Fotoalbum zum Abschied zu machen. Ivana, die noch nach Souveniren schauen wollte, stöberte noch durch ein paar Läden, um etwas passendes zu finden. Dann liessen wir uns mit unseren Fotos, dem Album und einem extra neugekauften Stift bei Starbucks nieder und begannen mit der arbeit, die länger dauerte, als wir dachten. Dies lag vor allem daran, weil unser neuer Stift nicht wirklich funktionierte. Es war Knochenarbeit, ein Wort vollständig, ohne ihn dazwischen 10 x geschüttelt zu haben, zu schreiben. Ivana war bereits kurz vorm Nervenzusammenbruch. Wir sollten Nickie, die uns für diesen Tag ihr Auto geliehen hatte, um 16.30 Uhr von ihrer Arbeitskollegin abholen. Deshalb waren wir dann auch etwas in Eile, als wir uns auf den Weg machten, wie immer waren wir viel zu knapp dran. Eigentlich dachte ich, ich hätte mir den Weg gemerkt, letztendlich mussten wir aber Festellen, das wir im vollkommen falschen Stadtteil waren, da wir die falsche Autobahnausfahrt genommen hatten. Irgendwann waren wir aber dann doch daheim, machten uns noch Würstchen mit Kartoffelsalat zum Abendessen und überreichten Nickie und Kirsten ihre Abschiedsgeschenke nach dem Essen. Beide haben sich so riesig gefreut und waren zu Tränen gerührt. Ivana und Nickie machten sich dann gemeinsam über die Fotos her, die ich Ivana auf ihren Stick geladen hatte. Jedoch hatte sie nicht genug Speicherplatz, somit widmeten sich beide der nervtötenden Arbeit, alle Fotos durchzuschauen und die unnötigen rauszulöschen.



Ich packte in der Zwischenzeit schon mal meinen Rucksack, was für eine Arbeit. Ich weiss nicht, wie oft ich meinen Rucksack verwünscht habe. Im Endeffekt brachte ich dann aber doch alles was ich mitnehmen wollte, unter, aber das auch nur mit roher Gewalt! Nickie buk führ uns noch eine grosse Portion Cookies, wo wir uns auch gleich drüber hermachten. Nickie, Ivana und ich teilten uns noch ein letztes Mal Nickies Bett.

Am Mittwoch (03.06.) mussten wir bereits um 5 Uhr morgens aufstehen, da wir schon um 6 Uhr losfahren mussten. Kirsten brachte uns zum Flughafen. Der Abschied von den beiden viel uns schon extrem schwer, aber Nickie versprach uns hoch und heilig, uns nächstes Jahr in Deutschland zu besuchen.

Angekommen am Flughafen ging die ganze Packerei wieder los, einchecken, warten, Gate suchen, durch die Sicherheiskontrolle und wieder warten. Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich Flughafen hasse?? Und vor allem die Warterei!!!! Ich HASSE warten!

Ich weiss, nicht gerade fotogen... aber ich will ja keinem was vorenthalten ;)



Irgendwann wars dann aber doch soweit und wir sahen ein letztes Mal Auckland vom Boden aus. Schon ein komisches Gefühl nach einer so langen Zeit, die man in einem Land verbracht hat, einfach so Abschied zu nehmen, auf unbestimmte Zeit oder vielleicht auch für immer. Es war schon eine unglaublich schöene Zeit, die wir in diesem Land gehabt haben, mit vielen netten Bekanntschaften und unglaublichen Erfahrungen und Eindrücken. Ich kann nur sagen, dass es definitiv jeden Cent Wert war, hier her zu kommen und auch jeden Cent, den ich in diesem Land gelassen habe. Neuseeland ist wirklich ein Land, wo nichts unmöglich ist!