Dienstag, 31. März 2009

The Catlins

Gegen 11 Uhr sind wir am Dienstag Morgen von Manapouri in Richtung Catlins aufgebrochen. Die Catlins sind die suedlichste Region der Suedinsel. Hier fuehrt eine Strasse in Richtung Dunedin durch, die landschaftlich sehr schoen sein soll. Natuerlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen, obwohl das fuer uns wieder absolute Pampa fuer 2 Tage hiess. Bevor wir aufbrachen, machten wir uns telefonisch noch auf die Suche nach einem Hostel... gar nicht so einfach, vor allem wenn der Handyempfang so schlecht ist, dass die Verbindung nach 1,05 Minuten immer wieder beendet wird. Letztendlich fanden wir unsere erste Unterkunft, das "Pinguin Paradise". Ein Hostel, nahe der Curio Bay. Somit waren wir startklar und hatten ein Ziel vor Augen.

Wir entschieden uns fuer die etwas laengere, aber angeblich sehenswertere Strasse zu den Catlins, the southern senic route, welche entlang der Kueste verlaeuft. Nach ca 2 Stunden Fahrt machten wir unsere Lunch-Pause in einem netten Fischlokal, The Beachhouse, direkt an der Kueste. Mmmmhhhh... lecker Fischchowder (eine Mischung aus Suppe und Eintopf mit Meeresfruechten).
Die Suedkueste wirkt sehr rau, pure Wildnis. Ausserdem wird sie regelmaessig von sehr starken Stuermen heimgesucht, was man vor allem an den Baeumen sehen kann.














Julia versuchte auch noch kraeftig mitzupusten.





Wir machten unterwegs noch halt am Waipapa Point, ein schoener Aussichtspunkt an der Kueste mit Leuchtturm.









Da wir aber schon so geschafft vom Autofahren waren, entschieden wir, dass es fuer heute genug war und wir gleich ins Hostel weiterfahren. Dort wurde dann noch schnell die naechste Ration Brot gebacken.









Eigentlich dachten wir ja, dass wir uns noch ein bisschen vor's Internet setzen koennten, Blog schreiben und e-mails beantworten. Leider verfuegten wir aber wiedermal ueber kein Internet, geschweige denn einem Internetcafe in naeherer Umgebung. Ach, und nebenbei, auch kein Handyempfang... aber das ueberraschte uns mittlerweile schon nicht mehr. Wenigstens hatten wir Festnetz.

Wie kleine Kinder eben so sind, haben sich Ivana und Julia am Boden ein Schlaflager errichtet. Der Besitzer hatte vergessen, uns ein drittes Bettzeug zu bringen, das musste natuerlich gleich ausgenutzt werden :)









Am naechsten Tag (Mittwoch) hiess es wieder frueh aufstehen, hatten uns einiges fuer den Tag vorgenommen. Somit fuhren wir nach dem wir gefruehstueckt hatten und das Auto neu beladen war zu unserem ersten Besichtigungspunkt, dem Slope Point. Dies ist die suedlichste Stelle, der Suedinsel, zu dem man ueber ueber einen Kiesweg und einem 20 Minuten Fussmarsch durch Schafweiden gelangt. Von hier aus sind es nur noch 4803 km zum Suedpol und 5140 km zum Equator. Wiedermal ein ganz netter Aussichtspunkt an der Kueste, mit winzigem Leuchtturm. Aber sonst gibt's dort auch nicht sehr viel mehr. Somit gings nach ein paar Fotos wieder zurueck durch die Schafweide zum Auto.




















Um mich an den Leuchtturm zu haengen, musste Ivana mit einer Raeuberleiter nachhelfen...










... wir bemerkten leider erst danach, dass ich wohl auf dem Weg durch die Schafsweiden in Schafskot getreten war. Naja, den hatte Ivana, zu ihrer Entruestung dann an den Haenden ;)



Zum Thema Schafe... hier auf der Suedinsel bewahrheitet sich das Geruecht von Neuseeland, dass man weit und breit nur Schafe sieht...










Auf der Nordinsel hatte ich eher das Gefuehl, dass hier die Kuehe die Oberhand behalten. In den Catlins sind die Schafe sogar so gut erzogen, dass sie im Gaensemarsch hintereinander hergehen.









Die naechste Haltestelle war der Fossil Forest in der Curio Bay. Bei Ebbe kann man hier versteinerte Ueberreste eines Waldgebietes aus der Jurazeit bewundern. Leider hat es genau in der Zeit, wo wir angekommen sind zu regnen begonnen. Daher haben wir unseren Aufenthalt sehr kurz gefasst, d. h. kurz aussteigen zum Aussichtspunkt vorlaufen, ein Foto knipsen und wieder zurueck ins Auto.








Da der Regen in der Zwischenzeit immer staerker wurde und Outdooraktivitaeten nahezu unmoeglich machte, entschieden wir, eine Pause im Niagara Cafe, im gleichnamigem Ort zu machen. Ein wirklich gemuetlicher Ort, mit sehr, sehr leckeren Speisen und guten Kaffees! Zum essen gab's Hausgemachtes Brot mit verschiedenen selbstgemachten Dips und als Nachspeise lecker Kaffee und Kuchen (fuer mich einen Brownie mit gaaanz viel Schokolade!).
Nachdem der Regen wieder etwas nachliess, setzten wir frisch gestaerkt unsere Reise fort. Und da wir schon mal in Niagara sind, machten wir natuerlich auch an den Niagara Falls Halt. Sehr spektakulaer... sollte wohl mehr ein Scherz sein.










Als naechstes ging es dann zu den McLean Falls... wieder Wasserfaelle. Diese waren dafuer wirklich spektakulaer! Nach ca. 20 Minuten gelangt man zu dem ersten Wasserfall... dachte mir noch, dass der aber nicht so besonders ist. Kurz darauf kam dann der Zweite... schon etwas besser. Dann wird der Weg etwas steiler und man gelangt zu dem eigentlichen Wasserfall, der es wirklich Wert ist angeschaut zu werden!











Da wir entschieden, dass dies genug Sightseeing fuer heute war, machten wir uns auf direktem Weg zur naechsten Unterkunft, im eigentlichen groessten Ort der Catlins, Owaka.
Nach unserer tagelangen Abgeschiedenheit erwarteten wir zumindest wieder ein bisschen mehr Zivilisation... aber nicht in Owaka! Die Stadt war wie Ausgestorben... praktisch nicht Existent, von den Haeusern abgesehen. Nach Ivanas Worten: "Willkommen im Zombieland"
Da es hier zumindest eine Touristeninformation gab, wagten wir den Versuch, nach Internet zu fragen, denn in unserem Hostel gab es wiedermal kein Internet, wie schon zu erwarten, kein Handyempfang und nicht einmal Festnetz! Und das im GROESSTEN ORT! Was machen die Leute hier den ganzen sch... Tag??? Um fortzufahren, die Touriinfo verfuegte ueber einen PC mit Internet. Waehrend ich kurz meine e-mails abrief, gingen Ivana und Julia ins Motel gegenueber, um dort das Internet zu nutzen. Sehr zum Widerwillen der Motelbesitzerin. Sie durften im Stehen, an der Tuerschwelle ihren privaten Laptop nutzen, natuerlich gegen Bezahlung. Die Leute machten im Allgemeinen nicht den freundlichsten Eindruck und sahen aus, als ob sie alle miteinander verwandt waeren (soviel zum Thema: Was tun die Leute den ganzen Sch...tag?). Klingt bloed, ist aber so :) Wir fuehlten uns auf alle Faelle gar nicht wohl und zaehlten die Stunden, bis wir diesen wunderschoenen Ort wieder verlassen konnten. Die Zeit vertrieben wir uns damit, Fern zu sehen (wir hatten einen Kanal zur Auswahl) und Rezepte aus ca 200 kitschigen Frauenzeitschriften zu reissen. Ja genau... uns war wirklich todlangweilig.

So gern, wie am naechsten Tag sind wir noch nie aufgestanden. Jedoch hatten wir vor unserer Abfahrt noch ein wirklich nettes Gespraech mit unserer Hostelbesitzerin. Sie wirkte auf uns, als die erste wirklich normale Person in diesem Ort.

Unser Weg fuehrte uns nun Richtung Dunedin. Unterwegs hielten wir noch am Nugget Point, dem letzten Punkt der Catlins. Zur Abwechslung mal wieder ein Leuchtturm auf einem Felsvorsprung, der in das Meer ragt. Die Aussicht war wirklich fantastisch. Man konnte mit einem Fernglas auch Robben an der Kueste herumtollen sehen.









Nun freuten wir uns auf Dunedin, konnten es gar nicht mehr erwarten endlich mal wieder in einer Stadt, einer richtigen Stadt zu sein! Immerhin hat Dunedin 300.000 Einwohner... und das sind fuer neuseelaendische Verhaeltnisse schon eine ganze Menge! Ausserdem ist Dunedin fuer seine grosse Universitaet bekannt, also eine richtige Studentenstadt. Gute Voraussetzungen fuer uns!

Aber dazu mehr im naechsten Eintrag... bis dann!

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