Wie im letzten Eintrag erwaehnt, sind wir am Montag letzte Woche nach Manapouri aufgebrochen. Dies ist ein kleiner Ort im Fiordland, im Suedwesten der Suedinsel. Nach einer ca 3 1/2 Stunden Fahrt sind wir dann auch gegen 16 Uhr in unserem Hostel, der Freestone Lodge angekommen. Das Hostel wird zusammen von einer Deutschen, die vor 9 Jahren nach Neuseeland ausgewandert ist, und einem Kiwi betrieben. Das Hostel besteht aus mehreren kleinen Huetten, wobei diese nur ueber Solarenergie verfuegen und somit kein Strom, bis auf elektrisches Licht, in unserer Huette vorhanden war. Zum heizen hatten wir einen Holzofen, fuer den wir uns selbst unser Feuerholz suchen mussten.
Wir schliefen in einer Huette mit 2 Stockbetten, hatten eine eigene kleine Kueche mit Gasherd und eine wunderschoene alte Veranda, mit traumhaften Blick auf das Fiordland.
Wir fuehlten uns wie in den alten Westernfilmen, wenn man die Leute in ihren Schaukelstuehlen auf der Veranda sitzen sieht.
Der einzige Nachteil war, dass wir zur Toilette und zum Kuehlschrank (da wir ja keinen Strom hatten) den Berg runter, in ein anderes Gebaeude laufen mussten. Nachts konnte das schon mal ein bisschen gruselig sein. Ausserdem muss man dazu sagen, dass die Haustiere des Hostelbesitzers zwei Pferde sind, die frei auf dem Gelaende, also auch zwischen den Huetten umherliefen. Somit konnte es schon mal passieren, dass man ploetzlich einem dieser zwei grossen Vierbeiner gegenueber stand. Des weiteren sollte ich auch noch anfuegen, dass man an diesem wunderschoenen Ort weder ueber Handyempfang, noch Internet, noch Festnetztelefon, noch Fernsehen verfuegt. Hat ja auch mal was... kann einem aber auch ganz schoen auf den Kecks gehen, wenn man mal einen Anruf taetigen will, oder aehnliches.
Da wir uns noch etwas unschluessig waren, ob wir den Milford oder den Doubtful Sound machen sollen, oder beide, fragten wir bei unserer Hostelbesitzerin nach, was sie uns denn empfehlen kann. Obwohl es oftmals heisst, dass der Doubtful Sound schoener und nicht so touristisch sein soll, als der Milford Sound, entschied letztendlich doch die Preisfrage, was wir uns anschauen. Die Bootstour durch den Milford Sound kostete uns fuer 2 Stunden 55 $, wobei wir beim Doubtful Sound keine Tour unter 215 $ bekommen haetten. Somit war fuer uns die Sache klar, wir buchten die 2 Stunden Tour fuer den Milford Sound fuer den naechsten Tag um 15 Uhr. Man muss dazu sagen, dass es sich beim Doubtful Sound ausschliesslich um Tagestouren handelt und der Weg zum Sound nur durch Boot und Bus erreichbar ist. Daher auch der teure Preis.
Im nachdem alle Planungen fuer den naechsten Tag erledigt waren und wir zu Abend gegessen hatten, machten wir noch einen kleinen Ausflug in den naechst groesseren Ort Te Anau. Dort erledigten wir noch unsere restlichen Einkaeufe und suchten uns noch ein nettes Kaffee. Zurueck im unserer Huette bereiteten wir noch unsere Kartoffelsuppe fuer den naechsten Tag vor, damit wir uns mit knurrenden Maegen gleich auf das Abendessen stuerzen koennen. Dann gings ab ins Bett.
Am Dienstag sind wir schon um 7 Uhr aufgestanden, da wir uns um 8 Uhr auf den Weg machen wollten. Wir hatten immerhin eine 1 1/2 Stunden Fahrt vor uns und auch einige Zwischenstops fuer unterwegs. Unseren ersten Stopp machten wir am Mirror Lake, in dem man, wie auch beim Lake Matheson, die Reflektion der Berge sehen konnte. Wir waren uns aber einig, dass der Lake Matheson beeindruckender war.
Den naechsten Stopp hatten wir uns dann fuer eine 3 Stunden Wanderung zum Lake Marian, durch den Regenwald, eingeplant. Diese wurde uns von unserer Hostelbesitzerin empfohlen. Am Anfang gings flussaufwaerts durch den Busch.
Mit der Zeit wand sich der Weg auch immer steiler bergauf und man musste ganz schoen aufpassen, wo man hintrat, um auf den glitschigen Steinen nicht auszurutschen, oder ueber eine Wurzel zu stolpern. War schon ganz schoen anstrengend!
Da war wohl jemanden langweilig unterwegs...
Nach ca 1 1/2 Stunden (Moehrchenpause inklusive)
erreichten wir den Lake Marian... wunderschoener Ort, so friedlich und kaum Touristen... sehr schoen. Die Anstrengungen hatten sich gelohnt!
Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder an den Abstieg und erreichten nach einer guten Stunde unser Auto. Wir ware alle sehr froh endlich am Auto zu sein, vor allem da Ivana schon seltsame Verrenkungen zeigte... war schon kurz davor mir ernsthafte Sorgen um sie zu machen ;)
Unsere dritte Haltestelle war The Chasm. Eine Felsverformung, die durch Luft und Wasser verursacht wurde. Sah wirklich spektakulaer aus!
Diesen Farn haben wir sogar noch extra zu Ehren von Herrn Schmaus fotografiert (ehemaliger Biologielehrer)... irgenwie muessen wir bei jedem Farn den wir sehen, an Sie denken, hier also ein besonders schoenes Exemplar, welches Herrn Schmaus gewidmet ist:
Danach gings dann schliesslich zum Milford Sound und unserer Bootstour. Am Milford Sound angekommen wurden wir erstmal von einem ganzen Schwarm Sandfliegen (furchtbar laestige Dinger) begruesst und eingehuellt. Mit einer ordentlichen Menge Insektenschutzmittel schafften wir es dann einigermassen sie von uns fern zu halten.
Um kurz nach 15 Uhr stachen wir in See und tuckerten gemuetlich mit einem kleinen Boot durch den Milford Sound.
Eigentlich ist der Milford Sound ( = Sund) gar keiner, sondern ein Fjord. Ein Fjord ist ein vom Eis ausgeschnittenes, typischerweise schmales und steiles Tal, das nach dem Rueckzug des Gletschers vom Meer ueberspuelt wurde. Im Gegensatz dasu ist ein Sund ein infolge des Ansteigens des Meeresspiegels oder des Absinken des Landes vom Meer ueberflutetes Flusstal. An sich war es schon sehr beeindruckend diese steilen Felswaende um sich rum zu haben. Eine der hoechsten die wir gesehen hatten, war ueber 1 km hoch. Leider hat es aber geregnet, als wir losgefahren sind, was uns die Sicht manchmal sehr erschwerte.
Wir konnten jedoch nicht so recht den Grund ausfindig machen, was genau am Milford Sound sooooo beindruckend sein soll, das er es verdient haette, das achte Weltwunder zu werden (wurde dafuer vorgeschlagen). Wahrscheinlich liegt es einfach an unserer Unkenntnis... zumindest fanden wir andere Sachen hier wesentlich beeindruckender!
Gegen 18 Uhr waren wir wieder zurueck im Hostel. Nach dem Abendessen machten wir uns bereits bettfertig und waren auch schon gegen 21 Uhr im Bett.
Am naechsten Tag hiess es dann wieder frueh aufstehen, da wir weiter in den Sueden zu den Catlins fuhren. Dazu jedoch mehr im naechsten Eintrag, da es schon spaet ist und ich jetzt ins Bett gehe. Werde die Zeit morgen nutzen, waehrend Julia und Ivana joggen gehen, um weiter zu schreiben.
Also gute Nacht!
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