Freitag, 20. März 2009

On the road again...

Mittwoch morgen verlassen wir Golden Bay und fahren Richtung Westkueste. Da uns Alex spontan verlassen musste, und sich nicht verabschieden konnte, verabredeten wir uns zum Mittagessen in Nelson. Zufaelligerweise trafen wir dabei ein weiteres bekanntes Gesicht, Allasdair, ein Englaender aus dem Hostel in Nelson. Ausserdem erledigten wir noch unsere weiteren Einkaeufe, da es in Punakaiki, unserer naechsten Haltestelle, nicht einmal Lebensmittel zu kaufen gab. Gegen 14.00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Punakaiki. Bereits die Hinfahrt war wieder ein Erlebnis fuer sich. Es regnete wie aus Kuebeln und die Strassen waren ultra kurvig, ein Fahrerlebnis fuer sich. Macht schon Spass ca. 100 m in die Tiefe zu schauen und das genau neben der Strasse, OHNE Absperrung!!!Soviel zum Thema Sicherheit in Neuseeland...
Auf unserem eh schon genug unsicherem Weg, kam uns noch ein Warnhinweis entgegen - ein grosses rotes Schild auf dem stand "Naechste Tankstelle in 110 km"!!!Das war etwas zu spaet fuer uns...voller Bangen, aber gerade noch rechtzeitig, sind wir in unserem Hostel angekommen. Wiedermal hatten wir grosses Glueck mit unserer Wahl, wobei es ausser unserem Hostel nicht viel Besonderes gab, ausser das es mitten im Busch war, sprich kein Handyempfang (was nichts Neues ist), kein Fernseher, kein Telefon, kein PC - sprich absolute Abgeschiedenheit. Ausser man war bereit, sich einen 10 minuetigen Spaziergang mitten im Dunkeln durch den Busch anzutun, um ins Haupthaus zu kommen, wo wenigstens Telefon und Internet bereitsteht!!!











Dieser kleine Knabe trieb sich staendig vor unserem Hostel herum. Ivana war das erste mal ganz aufgeregt als sie ihn sah: "Schaut mal, da ist ein KIWI!!!" Zur allgemeinen Aufklaerung, nein, es ist kein Kiwi....

Am Donnerstag Vormittag machten wir uns auf, um die beruehmten Pancake-Rocks und die Blowholes zu besichtigen. Obwohl die Blowholes kein Wasser spuckten (da Ebbe war), war es doch sehr eindrucksvoll.

























Nach ca. 20 min. hatten wir alles gesehen, und machten uns weiter auf unseren Weg Richtung Hokitika, die Jadestadt, und der ersehnten Zivilisation.
WIR HABEN WIEDER HANDYEMPFANG und wir SEHEN MEHR ALS 4 MENSCHEN!!!!JUHUUU!
Ansonsten war Hokitika nicht sehr aufregend. Unendlich viele Souvenirlaeden, vollgestopft mit Jadeanhaengern und allem anderen was das Souvenirherz begehrt. Die Stadt, wenn man es so nennen kann, wirkte jedoch sehr ausgestorben. Nach einer kurzen Kaffeepause machten wir uns auf den Weg in unser Hostel, The Birdsong. Wieder ein sehr gemuetliches Hostel. Die wir sowas aehnliches wie eine Stadt in greifbarer Naehe hatten, wollten wir einen zweiten Versuch wagen und abends ein Pub aufsuchen. Zuvor fuhren wir noch zu dem gleich vor Hokitika liegenden Glowworm Dell. Ein Steilhang, wo man am Abend wenn es dunkel ist ein ganzes Heer von Gluehwuermern bewundern kann. Nach einem eigentlich 1-minuetigen Marsch (wir haben uns verlaufen, da wir in die falsche Richtung abgebogen sind... sind ca 10 Minuten bei absoluter Dunkelheit durch den Busch gewandert... ganz schoen gruselig) hat man den Steilhang erreicht und hatte das Gefuehl, dass mein seinen ganz privaten Sternenhimmel zum greifen Nahe vor Augen hat. War wirklich sehr schoen und es ist umsonst!
Danach fuhren wir Richtung Downtown... die Stadt wirkte wie Tod, kein Anzeichen eines Lebewesens in unmittelbarer Umgebung! Es fehlten nur noch die ausgetrockneten Buschknaeuel, die vom Wind durch die Stadt geweht werden, wie man es aus den schlechten Westernfilmen kennt. Wir sind nichtmal aus dem Auto ausgestiegen, sondern haben uns auf den Weg zurueck ins Hostel gemacht. Soviel zum Thema weggehen!
Am naechsten Morgen (Freitag) setzten wir unseren Weg Richtung "Fox Glacier" fort. Schon um 8.15 Uhr brachen wir auf... immerhin waren wir ausgeschlafen. Musste ja irgendeinen Vorteil haben, dass wir nicht weggehen konnten.
Noch kurz zum Thema Westkueste: Die rauhe Westkueste der Suedinsel ist wirklich einmalig und wunderschoen. Man hat das Gefuehl in einer absolut unberuehrten Gegend zu sein. Eine wirklich schoene Strecke!
Bereits am Mittwoch morgen hatten wir unsere gefuehrte Halbtagestour fuer den Fox Gletscher gebucht, die um 13.35 Uhr beginnen sollte. Die Gletscher "Franz-Josef" und "Fox" liegen sehr nahe beieinander. Um auch auf dem Franz-Josef noch kurz einen Blick werfen zu koennen, legten wir dort eine kurze Pause ein und machten einen 20-minuetigen Spaziergang zu einen Aussichtpunkt.








Kurz ein paar Fotos gemacht und weiter ging die Fahrt zum Fox Gletscher. Um 11.30 erreichten wir unser Hostel, das Ivory Towers. Hatten das Glueck in einem drei-Bett-Zimmer unterzukommen, sogar mit Fernseher darin. Das Hostel an sich war ganz nett, aber es wirkte ein wenig heruntergekommen. Wir waren aber ganz zufrieden.
Nach einer kurzen Brotzeit gingen Julia und ich zu dem Treffpunkt in den Ort, wo uns unser Guide abholte und mit allem Notwendingen ausruestete (Randbemerkung: Ivana die faule Socke hatte es vorgezogen einen Erholungstag einzulegen und ist im Hostel geblieben). Zuerst mussten wir natuerlich bezahlen, 89 $ hat uns der Spass gekostet, aber das wars auch Wert. Bekamen wunderschoene Wanderschuhe + Spikes zum dranschnallen und dicke Wandersocken gegen die Kaelte.
Wirklich sehr schoene Schuhe... sahen aus, als ob sie aus dem 2. Weltkrieg seien. Aber sie erfuellten ihren Zweck.
Anschliessend wurden wir in den Bus verfrachtet und ab gings in die Kaelte. Nach ca 15 Minuten kamen wir an. Zuerst mussten wir ein kurzes Stueck durch die Geroell wandern, bis wir dann am Fuss des Gletschers ankamen.




















Dort wurden wir von einem eisigen Wind, der von dem Gletscher selbst produziert wurde, begruesst. Dazwischen wurden immer wieder kurze Pausen eingelegt, in denen unser Guide Dean Sachzusammenhaenge erklaerte. Was wirklich beeindruckend war, dass dieser Gletscher zwischen 3-5 m pro Tag wandert, normal waeren fuer einen Gletscher ein paar cm.
Um zu dem Gletscher zu gelangen mussten wir erst einen Aufstieg durch den Busch, der zwischen 500 und 700 Stufen umfasste, bewaeltigen. War ganz schoen anstrengend mit den schweren Schuhen, man kam ganz schoen ins Schwitzen. Von oben hatte man einen unglaublichen Ausblick auf den Gletscher, sah schon sehr beeindruckend aus.
Bevor wir auf das Eis gelassen wurden, mussten wir uns unsere Spikes an die Schuhe schnallen und wurden mit Wanderstoecken ausgeruestet.
Ueber Treppen, die von den Guides per Hand mit einer Hacke ins Eis geschlagen wurden, machten wir uns an den Aufstieg.









Wir sahen unglaubliche Eisformationen, die durch Wasser und Luft verursacht werden, sogenannte Mulins (franz. Windmuehle). Darunter auch die Mulin Bleu, die blaue Windmuehle.












Unser Guide erklaerte uns ausserdem, dass der Gletscher aus soviel Eis besteht, dass man alle Menschen dieser Welt ueber ein ganzes Jahr, jeden Tag mit einem Magaritha versorgen koennte - also ganz schoen viel Eis :)
Sind ca 1 Stunde durch das Eis spaziert. Das hat auch gereicht, da es mit der Zeit wirklich ganz schoen kalt wurde. Wir machten noch ein paar Fotos, wozu uns der Guide sogar seine Hacke bereitstellte... ganz schoen gefaehrlich fuer ihn, zumindest wenn Julia die Hacke in die Finger bekommt...
Dieses Foto entstand bei einem weitern Attentat, das Julia auf mich ausueben wollte... diesmal richtete sich der Angriff nicht auf meine Fuesse... nein, sie waere mir fast mit ihren Spikes auf die Finger getreten. Die haetten danach nicht mehr gut ausgesehen!
Anschliessend gings wieder an den Abstieg. Um 18 Uhr waren wir wieder am Hostel. War wirklich eine schoene Tour, aber eine Halbtagestour war fuer mich absolut ausreichend, um einfach mal einen groben Eindruck zu kriegen.

Im Hostel zurueck machten wir erstmal unser Abendessen (insgeheim hatten wir gehofft, dass Ivana vielleicht schon damit fertig war... naja, Hoffnung umsonst, sie hat die Zeit dazu genutzt mit ihrem Freund zu telefonieren... 4 Stunden!!!)

Nach dem Abendessen fuhren wir zum Lake Matheson, der geich in der Naehe von unserem Ort war. Dort gibt es eine bestimmte Stelle im See, wo man, wenn das Wasser ganz ruhig ist, ein genaues Spiegelbild der Berge sehen kann. Nach ca 20 Minuten Fussmarsch hatten wir diese Stelle erreicht... sah wirklich wunderschoen aus. Auch obwohl das Wasser nicht ganz ruhig war.
Neben uns waren noch ein paar andere Touristen. Ploetzlich hoerten wir ein "Plob"... ein Maedchen neben uns hatte ihre Kamera im See versengt. In Unterwaesche stieg sie ins eiskalte Wasser und fischte ihre Kamera wieder raus... das wars dann wohl mit ihren Fotos... sie tat mir echt leid!

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