Mittwoch, 4. März 2009

Lang, lang ist's her...

Ach du meine Guete... hab gerade erst gesehen, wieviel ich eigentlich zum Nachschreiben hab. Ist ja doch schon wieder einige Zeit vergangen. Aber ich hatte die letzten Tage einfach nicht den Nerv und auch nicht die Zeit dazu mich so lange vor den PC zu setzen. Aber die Pflicht ruft, dementsprechend versuch ich heute mal ein bisschen was nachzuholen, Fotos gibts aber erst morgen, da hab ich naemlich mehr Zeit (Julia und Ivana wollen morgen zum Friseur und da ich's nicht noetig hab, widme ich mich dafuer meinem Blog).

Bis Dienstag letzte Woche waren wir noch in Wellington. Am Sonntag waren wir noch im botanischen Garten... war aber nicht besonders eindrucksvoll. Ansonsten haben wir am Montag noch eine kleine Wanderung unternommen, den Redrocks Costalwalk. Dazu mussten wir zur Islands Bay fahren, die ca 15 Minuten ausserhalb vom Stadzentrum liegt. War wirklich schoen dort, aber auch wiedermal sehr windig. Wir waren ca 3 Stunden unterwegs und haben uns dann wieder zurueck auf den Weg in unser Hostel, das YHA gemacht. Dort haben wir noch unsere Kochkuenste ausprobiert und haben festgestellt, dass wir aussergewoehnliche Naturtalente sind und unglaublich gut kochen koennen. Wir haben naemlich die weltbeste Quiche allerzeiten gemacht.
Am Dienstag haben wir dann die Faehre um 14 Uhr von Wellington nach Picton (Suedinsel) genommen, war ein ganz schoen teurer Spass... fuer 3 Personen und ein Auto haben wir 273 $ hingeblaettert. Da die Faehre 1 Stunde Verspaetung hatte kamen wir erst um 18 Uhr in Picton an. Die Ueberfahrt war nicht besonders aufregend, dafuer unglaublich einschlaefernd. Wir konnten uns nicht einmal wirklich am draussen aufhalten, da es sehr kalt, windig und regnerisch war. Julia hat sich's bereits nach 30 Minuten in einem Sessel bequem gemacht und sich dem Schlaf hingegeben. Somit konnte sie zumindest der Seekrankheit entwischen (hat die ganze Ueberfahrt gepennt). Ivana und ich haben wenigstens die Haelfte der Ueberfahrt im Wachzustand verbracht und sind dann doch noch (sitzend am Tisch!!) eingeschlafen.
Von Picton sind wir dann direkt nach Nelson durchgefahren, da wir in Richmond, was nur 20 Minuten von Nelson weg ist, einen Platz zum Arbeiten gefunden hatten. Um 21 Uhr erreichten wir dann endlich unser Hostel, das Honey Suckle House. Ganz nett, aber nichts besonderes... vor allem war es sehr klein. Aber wir waren froh, dass wir endlich was zum Schlafen hatten. Aus irgendwelchen, fuer uns unerfindlichen Gruenden, waren naemlich saemtliche Unterkuenfte in Nelson restlos ausgebucht. Am Mittwoch mussten wir dann schon um 9 Uhr morgens an unserem neuen Arbeitsplatz, einer Apfelplantage, antanzen. Wir wurden auch gar nicht lange geschont.... am Mittwoch mussten wir erstmal Birnen pfluecken und bekamen einen Stundenlohn von 15 $, wir haben bist 15 Uhr durchgehalten und waren absolut fertig danach. Fruit picking ist definitv nicht so einfach und entspannend, wie ichs mir immer vorgestellt hatte... ganz und gar nicht... es ist eher das absolute Gegenteil. Nach meinem ersten Arbeittag dachte ich mir erstmal: "Das halt ich keinen zweiten Tag aus!" Naja, aber wir hatten uns ja vorgenommen, 2 Wochen zu bleiben. Keine besonders erfreulichen Aussichten fuer uns....
In der Mittagspause haben wir uns dann noch um ein neues Hostel gekuemmert und haben im Accent on the Park wenigstens zwei Naechte ergattern koennen. Unser erster Eindruck von dem Hostel war sehr gut, ein wirklich sehr schoenes und gemuetliches Hoste, mit bequemen Betten und netten Besitzern. Nur die Kueche ist leider unglaublich klein und sehr schlecht ausgestatten. Zum Beispiel gibt es fuer alle Gaeste nur eine Salatschuessel, und nicht einen Teeloeffel!!! Da unser Eindruck aber im Grossen und Ganzen gut war wollten wir auch gleich eine ganze Woche dort buchen. Leider war am Samstag kein Zimmer mehr frei, somit haben wir uns darauf eingelassen eine Nacht im Garten zu zelten (eigentlich 15 $ pro Nacht) und ab Sonntag dann wieder in ein 8-Bett Zimmer fuer 20 $ pro Nacht einzuziehen. Das Zelt, Kissen und Decken durften wir uns von Lasly, der Besitzerin unserer Plantage ausleihen, war wirklich sehr nett von ihr.
Bereits am Donnerstag wurden wir auf Contract eingestellt, was bedeutet wir wurden nicht mehr pro Stunde bezahlt sondern pro Box die wir pflueckten... pro Box haben wir 30 $ bekommen. Das Problem daran war nur, dass wir ab Donnerstag Aepfel pfluecken mussten und keine Birnen, wie am ersten Tag. Das an sich war nicht das Problem, sondern die Boxen. Die Box fuer die Aepfel war naemlich doppelt so gross, wie die fuer die Birnen. Und wenn ich gross sage, meine ich richtig unmenschlich brutal gross. Genauer gesagt brauchte ich ueber 3 stunden um eine Box voll zu bekommen. Ich muss aber auch ehrlich gesagt zugeben, dass ich das ganze eher ein bisschen locker gesehen hatte und mich nicht so verausgaben wollte, nur um nicht mal 15 Euro! am Tag mehr zu bekommen. Aber man soll sich ja auch mit Kleinem zufrieden geben... so haben es zumindest Ivana und ich gesehen, Julia war aber ganz anderer Ansicht.... sie hat keine Aepfel an den Baeumen gesehen, sondern lauter kleine Centstuecke. Dementsprechend hat sich Julia wirklich ins Zeug gelegt und im Gegensatz zu uns "richtig" Geld verdient. Ich muss jedoch zu ihrer Verteidigung sagen, dass Julia am zweiten Tag ziemlich Pech hatte und ihren MP3-Player in der Apfelkiste versenkt hat, seitdem war er nicht mehr gesehen, war schon sehr aergerlich fuer sie. Letzte Woche haben wir von Mittwoch bis Freitag arbeiten muessen und hatten dann Gott sei Dank das Wochenende frei... das brauchten wir aber auch nach den drei Tagen. Donnerstag und Freitag hab ich grade mal 2 Boxen pro Tag geschafft, was heisst, ich hab am Tag 60 $ verdient, also nicht gerade die grosse Ausbeute... nicht einmal Mindestlohngrenze. Das Wochenende haben wir dann hauptsaechlich zum Erholen genutzt, sind ein bisschen durch Nelson gebummelt und zum Strand gefahren, Tahanui Beach. Wirklich ein sehr schoener Strand... haben dort auch Muscheln gesammelt, die lagen dort in Huelle und Fuelle, auch einige Seesterne wurden an den Strand angschwemmt, leider waren die meisten schon mehr Tod als lebendig. Aber wie es ja fuer unsere freien Tage so ueblich ist, hat es natuerlich am Samstag den ganzen Tag geregnet und am Sonntag hat es genau dann zu regnen angefangen, als wir uns auf den Weg zum Strand machen wollten. Unsere freien Tage stehen einfach unter keinem guten Stern... aber was solls, man soll trotzdem immer versuchen das Beste draus zu machen. Zum Thema Naturtalente im Kochen... haben am Sonntag noch die Kartoffelsuppe nach Mama's Rezept ausprobiert und sie war sooooo unglaublich lecker, daher an dieser Stelle: Vielen Dank Mama, dass du mir immer so geduldig mit Rat und Tat am Telefon zur Verfuegung stehst!!!!
Das Wochenende war wieder mal viel zu kurz, wir haben es nichtmal geschafft am Abend wegzugehen, da wir soooo muede waren und so viel Schlaf nachzuholen hatten. Am Montag gings dann bereits mit arbeiten weiter, aber auf einer benachbarten Plantage, das auf unserer urspruenglichen Plantage alle reifen Fruechte gepflueckt waren. Montag hab ich dann mit Ivana zusammen gepflueckt, und wir haben uns gesteigert... wir haben immerhin 5 Kisten am Tag geschafft, d. h. eine halbe Kiste mehr als die Woche davor. Da ich ja ein genuegsamer Mensch bin hat mir das auch vollkommen gereicht... bloss nicht ueberanstrengen :)















Julia bei ihrer Pause


































Chef










Unsere Bezahlung
Da wir aber am Montag nach der Arbeit wieder sowas von fertig, von blauen Flecken, Kratzern und Sandfly- und Moskitostichen uebersaeht waren
und einen Ganzkoerpermuskelkater hatten, haben wir kurzfristig beschlossen, dass es auch reicht, wenn wir nur bis Freitag arbeiten, das Wochenende noch zum entspannen und weggehen nutzen und am Montag unsere Reise fortsetzen. Jedoch haben wir am Mittwoch zu unserer Ueberraschung (und ich muss zugeben zu meiner Freude) erfahren, dass es fuer Donnerstag und Freitag keine reifen Aepfel mehr zu pfluecken gibt, sondern erst ab Montag wieder. Daher waren wir ab Donnerstag arbeitslos!!
Ich muss aber wirklich sagen, die Besitzer der Plantagen waren unglaublich nett und sehr geduldig mit uns. Sie haben sich wirklich Muehe gegeben uns die Arbeit so angenehm wie moeglich (wenn man das so nennen kann) zu machen.

Mein Fazit: Es war eine Erfahrung mehr und es reicht wenn man sie einmal macht!Die Leute waren wirklich nett und sehr bemueht um uns, was ich ihnen sehr hoch anrechne. Jedoch werde ich, solange ich noch ein bisschen Geld auf der Seite habe und es andere Alternativen zum fuit picking gibt, es nie wieder machen!
Ansonsten haben wir in Nelson unsere Zeit noch mit am Fluss, bzw. am Strand rumflacken verbracht. Das Wasser im Fluss war extrem kalt war.

So ich mach hier mal ne Pause, muss naemlich wieder zu Ivana und Julia zurueck ins Hostel... die machen naemlich gerade Pfannkuchen (nach Mamas Rezept... nochmal Danke Mama!!!).
Fotos werden noch nachgereicht...

bis ganz bald... hoffe ich ;)

1 Kommentar:

Fianna hat gesagt…

Da fehlt ja ein Teil vom Eintrag.
:(

Ich hoff du führst ihn morgen noch weiter fort. Bin gespannt, wie es weiter geht. =)

Bussi
Margit