Dienstag, 10. März 2009

das Leben kann so schoen sein!


Mir geht es richtig gut!!!
Sind nun schon seit Samstag in Kaikura, eine kleine Stadt an der Ostkueste der Suedinsel.

Bevor wir hier her gekommen sind, haben wir uns am Donnerstag und am Freitag noch Zeit genommen um ein bisschen zu entspannen und um uns von unserer schweren Arbeit zu erholen ;) haben es ja glatt geschafft ne ganze Woche zu arbeiten, gar nicht mal so schlecht, oder? Haben uns im Kino "The secret life of bees" angeschaut, unglaublich guter Film, sehr zu empfehlen. Und wir haben uns auch die Zeit genommen unser eigenes Brot zu backen und es ist richtig gut geworden. Haben das Rezept von zwei Deutschen aus unserem Hostel bekommen. Julia und ich haben den Freitag Abend noch dazu genutzt, das Nachtleben von Nelson zu erkunden. Jean, ein Kanadier aus unserem Hostel hat sich auch noch kurzfristig dazu entschlossen uns zu begeleiten. War ein ganz lustiger Abend, haben eine nette kleine Cocktailbar ausfindig gemacht.
Jean war sogar ganz mutig... er hat Schnaps mit Bacongeschmack probiert. Er hat aber nicht wirklich danach ausgesehen, also ob es ihm geschmeckt hat.
Alex, einer aus den Staaten, hat sich dann auch noch zu unserer kleinen Runde dazugesellt und ein paar Drinks spendiert. Nach einer lustigen Kickerpartie, oder wie die Kanadier sagen "Fuuuuusball", mit einem viel zu kleinen Kicker (danach hatte ich Rueckenschmerzen) ging der Abend auch langsam zu neige. Jean und ich haben in einem Team gegen Julia und Alex gespielt... natuerlich haben wir sie gnadenlos besiegt ;)

Am Samstag Morgen sind wir dann noch auf einen Sprung auf den Nelson Market, einem gemuetlichen Markt im Zentrum von Nelson, wo man alles moegliche und unmoegliche kaufen kann. Der ist auch jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr morgens, also unbedingt vorbeischauen bei Gelegenheit, lohnt sich.

Suzan, eine Hollaenderin (genauer gesagt aus Amsterdam), die wir im Hostel kennengelernt hatten, hat uns gefragt ob wir fuer sie noch einen Platz im Auto frei haetten und sie mit nach Kaikura nehmen koennten. Naja, Platz ist was anderes... aber wir machen sogar das unmoegliche moeglich und haben unser Auto so preapariert, dass noch eine halbe Person mehr auf der Rueckbank Platz hatte. Der arme Speedy (unser Auto) war natuerlich gnadenlos ueberladen, was sich dadurch bemerkbar machte, dass er sogar in jeder Kurve aufgegangen ist. Gott sei Dank haben wir ihm noch am Mittwoch in Richmond einen neuen Satz Schuhe mit guten Profil besorgt, somit war er fuer die harte Fahrt bestens geruestet. Uns gings nicht wirklichlich besser im Auto, jeder fuehlte sich leicht beengt. War aber auf alle Faelle eine sehr lustige und sehr aufregende Fahrt... dauerte auch nur 4 Stunden. Um 17.30 Uhr sind wir dann in Kaikura in der Sunrise Lodge angekommen. Einem netten und gemuetlichen Hostel, mit sehr netten Besitzern. Dort gibt es sogar nagelneue Fahrraeder der Marke Giant, die den Gaesten kostenlos zur Verfuegung stehen. Hier bewohnen wir nun schon die letzten 4 Tage eine kleine gemuetliche Cabin mit eigenem Bad und Dusche, eigener Kueche, eigener kleiner Terasse, Schlafzimmer mit 4 Betten, und das beste ist, dass wir nur ca 20 Meter vom Meer weg sind, das heisst, dass wir von der Kueche aus direkten Blick aufs Meer haben... wunderschoen. Purer Luxus fuer uns, und das ganze fuer windige 25 $ pro Nacht. Die Cabin teilten wir uns natuerlich mit Suzan.


Julia geniesst schon mal den Meeresblick...

Waren echt lustige, spannende, aufregende und schoene Tage hier!

Am Samstag Abend haben wir natuerlich erstmal unser Abendessen auf unserer Terasse genossen. Dabei bekamen wir von einem Jack, einem kleinen Vierbeiener, gefolgt von seinem Besitzer Neil Gesellschaft. Wie sich rausstellte ist Neil unser Nachbar. Er war gerade auf dem Weg mit Jack, seinem kleinen australischen Hund Gassi zu gehen. Auf alle Faelle bekamen wir von Neil eines der wunderbarsten Abendessen, die wir je hatten. Nachdem wir noch nie Langusten probiert hatten und er sie selbst fischt, fuehlte er sich dazu verpflichtet etwas gegen unsere Bildungsluecke zu unternehmen. Hat herrlich geschmeckt! Susan fragte ihn dann schliesslich, ob er uns mal auf seinem Boot mitnehmen koennte und uns zeigt, wie man Langusten fischt... und schon stand der Termin fuer Montag.


Am Sonntag sind Ivana, Suzan und ich dann losgezogen und haben uns zum wale watching aufgemacht. Wir waren von 11.45 - 15 Uhr unterwegs und haben insgesamt 3 Pottwale, einige Albatrosse und einen ganzen Haufen Dusky Delphine (so um die 500) gesehen. War schon ganz schoen beeindruckend.

Hier macht sich der Wal gerade daran wieder unterzutauchen, er beugt seine Schwanzflosse...

.... und kurz darauf kam sie dann auch zum Vorschein


Da uns die Delphine nicht mehr los gelassen hatten, buchten wir auch gleich noch eine Tour um mit den Delphinen zu schwimmen. Hatten auch Glueck und bekamen fuer Dienstag einen Platz, diesmal mit Julia. Ivana und ich sind am Sonntag abend noch in die Stadt und haben den Abend gemuetlich mit Kaffee und Kuchen ausklingen lassen.
Wir hatten sogar Pauamuscheln als Aschenbecher, sind eigentlich fast zu schade dafuer, hat aber toll ausgeschaut...

Am Montag wurden wir wie verabredet um 9 Uhr morgens von Neil abgeholt und schon gings los zur Bootstour. Neils Boot aus dem Jahr 1964, also schon ganz schoen alt und wirkte auch nicht wirklich wie das modernste Model, aber es hat uns sicher uebers doch sehr unruhige (besser gesagt stuermische) Meer gebracht.
Unser Kapitaen:
Die Crew:
Neil meinte, wir haetten ihm Glueck gebracht, immerhin hat er 7 Langusten in seinem Kaefig gehabt, wobei er die kleinste wieder zurueckgeworfen hat, da er nur 6 Langusten am Tag fischen darf.
Der Fang...

Danach hat er uns noch die verschiedenen Buchten und die Seehundkolonien gezeigt.

Zurueck bei ihm daheim haben wir uns erstmal mit Kaffee und Keksen gestaerkt und dann gings auch schon wieder los zur privaten Sightseeing Tour.

Davor wurde aber noch unser heutiger Fang fuer das abendliche BBQ vorbereitet. Man muss auch dazusagen, dass unsere armen Freunde zuerst in Suesswasser ertraenkt und dann in diesen Kocher zum Garen gesteckt werden. Ganz schoen grausam.... hat aber trotzdem gut geschmeckt :)

Roh:
Gekocht:

Neil hat uns noch eine andere Seehundkolonie ausserhalb Kaikura und einen wunderschoenen Wasserfall gezeigt. Danach sind wir dann noch gleich fuer unser Abendessen einkaufen gefahren. Die armen Langusten mussten als unser Abendmahl herhalten. Wir haben die Salate und Neil die Langusten am Grill gemacht. Sehr, sehr lecker. Normalerweise haette jeder von uns fuer so ein Essen ueber 150 $ zahlen muessen.... wir bekamen es umsonst. Langusten sind hier im allgemeinen trotz der Naehe zum Meer extrem teuer, fuer eine halbe zahlt man in der Regel um die 50 $, fuer eine Ganze 100$.


Bei dieser Gelegenheit haben wir auch Neils Mutter kennengelernt, eine sehr sehr nette alte Dame. Haben uns dann auch gleich noch fuer den naechsten Abend verabredet, da in einem Pub eine gute Liveband spielen sollte. Ausserdem war Neil sehr empoert darueber, dass wir seitdem wir in Neuseeland sind noch nicht einmal Fish and Chips gegessen hatten, das muss natuerlich schleunigst geaendert werden.

Am naechsten Morgen gings dann auf zu unserem Highlight, schwimmen mit Delphinen. Nachdem wir die passenden Neoprenanzuge und Schnorchelausruestung erhalten hatten stachen wir auch schon bald in See. Nach ca 20 Minuten Fahrtzeit fanden wir die erste Gruppe Dusky-Delphine. Es waren ungefaehr 300-500. Sie treffen sich einmal am Tag in der Naehe der Kueste, um miteinander zu spielen und Spass zu haben, danach trennen sie sich wieder in kleine Gruppen von ca 12 Delfinen. Wir wurden dann direkt zu ihnen mit dem Boot hingebracht und mitten im offenen Meer sprangen wir voller Freude ins kalte Nass. Das war vielleicht aufregend, ich bin so unglaublich erschrocken, als einer der Delphine ungefaehr 5 cm vor meinem Gesicht an mir vorbeisauste. Die Crew gab uns so einige Tips, wie man die Delphine anlocken kann, oder fuer sie interessant bleibt, z. B. Augenkontakt herstellen und versuchen mit ihnen Kreise zu schwimmen, oder auch versuchen die Geraeusche der Delphine nachzuahmen. Das hab ich ehrlichgesagt nicht versucht, hat sich bei allen anderen schon so daemlich angehoert... kann ja nicht funktionieren, will sie ja nicht verschrecken!

Nachdem die Delphine immer wieder weiterzogen wurden wir mehrmals aufs Boot zurueckgerufen und fuhren ihnen hinterher um das ganze nochmal zu wiederholen. So zogen wir ca 1 Stunde im Wasser mit ihnen unsere Kreise (oder Aehnliches). Danach war dann noch Fotosession, wo jeder die Moeglichkeit erhielt nochmal richtig drauf loszuknipsen und die besten Fotos zu ergattern. Um 13 Uhr waren wir dann wieder zurueck auf dem Festland. Noch total weggetreten voller Glueckseeligkeit, jeder unfaehig dazu zu beschreiben wie es war. Wir waren einfach nur gluecklich! War ein unglaubliches Erlebnis!

Einer unserer springenden Freunde:






Total fertig haben wir uns dann zu Hause ein bisschen ausgeruht, Suzan und ich haben ein Nickerchen gemacht. Um 18 Uhr wurden wir von Neil zum Abendessen abgeholt. Er hatte eine ganze Packung Fish & Chips dabei und einen fertig gepackten Picknickkoffer. Er brachte uns auf einen Huegel, auf dem man eine wunderschoene Aussicht ueber Kaikura, das Meer und seine buchten hatte. Der Wind, bzw. der Sturm der dann aufzog zwang uns dann aber kurz vor Sonnenuntergang zum gehen. Anschliessend sind wir im Strawberry Tree, einem kleinen Irish Pub eingekehrt, um uns wieder aufzuwaermen. War wirklich ein netter Abend!


Nachdem Suzan Neil erzaehlt hatte, dass sie weiter Richtung Christchurch reisen moechte, bot Neil ihr an, sie zu begleiten und ihr ein paar interessante Plaetze und seine Verwandten im Sueden zu zeigen.

Und so kam es, dass Suzan und Neil uns heute morgen um 10.30 Uhr verliessen. Wir hatten natuerlich auch das passende traurige Wetter dazu, es war kalt, nass und windig. War schon ein schwerer Abschied, vor allem da wir mit Suzan die letzten Tage sehr viel Spass hatten und sie als einen sehr sehr lieben und netten Freund in unser Herz geschlossen haben. Naja, die Einladung nach Amsterdam steht ja, ich hoffe, dass wir sie spaetestens dort wiedersehen.

Julia und ich haben uns dann noch mittags aufgemacht und eine kleine Wanderung an der Kueste entlang unternommen, vorbei an Seehunden. Ca 3 Stunden waren wir unterwegs.
Danach haben wir uns noch ein Cafe gesucht, wo wir natuerlich zur Abwechslung wieder mal Fisch gegessen haben. Ivana und Julia waren leider etwas enttaeuscht ueber ihren Langustensalat (Ivana hatte gegenueber dem Koch Mordgedanken). Naja, wir sind halt einfach auch die letzten Tage von Neil so verwoehnt worden, dass es uns sehr schwer faellt, uns wieder mit dem regulaeren Essen zufrieden zu geben.

Morgen brechen wir dann auch unsere Zelte hier ab und ziehen weiter. Wir fahren zum Abel Tasman Nationalpark, zurueck Richtung Norden. Dann kehrt auch fuer uns der normale Backpackeralltag wieder ein. Keine eigene Cabin, keine 5 Sterne Menues.... das Leben ist schon hart zu uns ... :) aber dafuer sind wir jetzt frisch gestaerkt und erholt.
Soviel dazu... Fortsetzung folgt, wenn wir unseren harten Abschied von Kaikura und den ganzen unglaublich netten Menschen hier ueberwunden haben. Mein Fazit von Kaikura ist, dass man hier unbedingt ein paar Tage bleiben muss und die ganzen Faszination auskosten sollte.

Also dann bis zum naechsten mal!

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