Sonntag, 26. April 2009

Suedinsel Ade!

Am Samstag um 13 Uhr erreichten wir Picton. Zum letzten mal sind wir durch die kurvigen Strassen und die wunderschoene Landschaft der Suedinsel gesaust, ueber den Charlotte Drive durch die Malborough Sounds. Landschaftlich eine wirklich sehr schoen Strecke, aber unglaublich kurvig. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit beschraenkte sich auf 50 km/h.

Um 13.30 hiess es dann erstmal in der Autoschlange vor der Faehre warten, bis unser lieber Speedy (Auto) in dem Bauch der Faehre verstaut wurde.
Wir winkten der Suedinsel noch ein letztes Mal zum Abschieb zu, bevor unsere Faehre in Richtung Nordinsel startete.
Wiedermal standen uns 3 unglaublich langweilige und einschlaefernde Stunden auf der Faehre bevor. Diese vertrieben wir uns mit essen, rauchen, Kaffee trinken, von der Reling kucken, auf den Decks rumwandern, SMS-Speicher loeschen, ratschen, Loecher in die Luft starren....

Um 17.30 Uhr erreichten wir schliesslich Wellington, was fuer eine Erleichterung endlich vom Schiff runter zu sein.

Da wir uns wenigstens in Wellington schon gut auskannten, machten wir uns gleich auf direktem Weg zu unserem Hostel, dem YHA. Fuer den Abend war nichts besonderes mehr geplant, nur Auto auspacken und ein paar Kleinigkeiten fuer's Abendessen besorgen. Eigentlich hatten wir ja vor abends wegzugehen, immerhin war Samstag. Die Gemuetlichkeit des Hostels und der grosse TV-Raum zogen uns aber dann doch in ihren Bann. Somit machten wir es uns mit 2 Tueten Cookies, einer Tuete Chips und einer Flasche Wein vor dem Fernseher gemuetlich (wir sagten uns: "Ab morgen wird gefastet, heute wird gesuendigt!").

Am naechsten Tag (Sonntag) waren Ivana und ich sogar sooooo motiviert, dass wir joggen gehen wollten (Julia, falls du das liest: "Es war uns wirklich ernst, wir WOLLTEN, FREIWILLIG, joggen gehen!!!!!). Leider hat sich aber anscheinend eine hoehere Macht gegen uns verschworen. Es hat geregnet, was es nur regnen konnte. Nicht gerade einladend! Aber wir liessen uns dadurch nur kurzzeitig entmutigen. Der Entschluss war gefasst, heute wird Sport getrieben! Somit sind wir immernoch voll motiviert zum Freyberg Pool and Gym gegangen. Hier zahlten wir 18 $ fuer Fitnessraum, Pool und Saunabereich. Zuerst machten wir uns an den Stepper, Ivana verbrachte sogar 1 1/2 Stunden darauf. Ich hab dann zum Rad gewechselt und bin sogar auch eine Stunde gefahren. Insgesamt haben wir ca 2 1/2 Stunden gesportelt, da der Fitnessraum wirklich gut mit Geraeten ausgeruestet war. Wir waren wirklich stolz auf uns! Danach schwammen wir noch 3 Runden im Pool und sassen noch fuer 20 Minuten in der Sauna.
Absolut ausgepowert, aber zufrieden und stolz wie Oskar verliessen wir um 17 Uhr die Anlage. Nach einem schnellen Kaffee gingen wir nochmal zum Einkaufen, um unsere Quiche zu machen.
Diese brauchte zwar wiedermal ewig (1 1/2 Stunden im Ofen!), war aber mal wieder unglaublich lecker!
Da der Regen am Abend nicht leichter wurde, beschlossen wir auch diesen Abend im Hostel zu bleiben. Wir spielten gemeinsam mit ein paar anderen Leuten Jenga und UNO, unglaublich lustig und nervenaufreibend!
Danach schauten wir uns noch Badman an, wobei alle im Raum einschliefen. Gegen Um 3.30 Uhr wachten wir im TV-Raum auf, leicht verwirrt, da der Film in der Zwischenzeit wieder von Vorne begonnen hatte, und machten auf in Richtung Bett.
Heute war unser Tag absolut langweilig. Es ist mittlerweile 16.45 Uhr, regnerisch, windig, grau, einfach depremierend.
Genau so ein Tag, an dem man sich eigentlich im Bett verkriechen, oder vor dem Fernseher versumpfen wuerde. Da wir nun schon unseren 3. Tag in Wellington sind und es alle 3 Tage durchgeregnet hat, gehen uns langsam die Ideen aus, was man bei Regen machen kann. Wir haben sogar versucht ins Theater zu gehen, doch leider waren fuer heute keine Vorstellungen auf dem Programm. Also entschieden wir uns nicht noch einen Tag abzuwarten, um Outdooraktivitaeten unternehmen zu koennen (eigentlich wollten wir unbedingt in den Zoo gehen :( ), sondern fahren morgen weiter nach Wanganui.
Dort soll ausserdem ein sehr schoener National Park sein, wo wir auch mal wieder wandern gehen moechten (ich hoffe Julia ist stolz auf uns!). Danach geht's auf alle Faelle weiter Richtung Norden hoch, bis zum Cape Reinga, der Nordspitze der Nordinsel. Dort angekommen koennen wir mit Recht behaupten, beide Inseln komplett umfahren zu haben.
So, wir freuen uns jetzt auf unser Highlight des Tages... unser Abendessen!
Also, bis bald!

Karamea

Sorry, ich weiss ich bin mal wieder ein bisschen im Verzug, aber ich versuche mein Bestes jetzt einiges nachzuholen.

Am Mittwoch fuhrern wir von Greymouth aus weiter nach Karamea, einem winzigen Dorf, an der Westkueste. Es ist vor allem deshalb so abgelegen, da nur eine Strasse von der Westkueste aus hinfuehrt und im Endeffekt in einer Sackgasse endet, sprich, nach Karamea geht die Strasse nicht mehr weiter. Anscheinend streiten sich die Neuseelaender auch schon einige Zeit darum, die Strasse weiterzufuehren, aber die "Gruenen" hier sind dagegen, da sonst noch mehr Landschaft fuer die Strasse geopfert werden muesste.

In Karamea kamen wir im "Rongo" unter, einer absoluten Hippiehochburg. Das Hostel schaute von aussen aus wie die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf.
Hier wurden wir mit den unmoeglichsten Personen konfrontiert. Angefangen bei Ruebezahn (seine Haare waren so verfilzt, dass man ihn schon fasst fuer einen Urmenschen halten konnte), einer Hippie-Mutter, die mit ihrer siebenjaehrigen Tochter quer durch Neuseeland reist. Wohlgemerkt, das ganze ohne Auto... also Bus, per Anhalter, oder zu Fuss... und das mit dem ganzen Gepaeck. Ausserdem filzt sie selbst Teppiche, was noch zusaetzlich zum Gepaeck dazukommt. War also wirklich spannend, was wir hier alles angetroffen haben.

Ivana und ich vertrieben uns die erste Zeit damit, spazieren zu gehen, um diesem Irrenhaus ein bisschen auszukommen. Anschliessend machten wir uns ans Abendessen und Brot backen. Danach besprachen wir noch, was wir die naechsten Tage/Wochen noch unternehmen wollen und sehen wollen und wo uns unser Weg noch hinfuehren soll. Anschliessend hab ich mich noch kurz draussen ans Lagerfeuer gesetzt. Wir sind aber schon bald ins Bett, da wir ja am naechsten Tag eine Wanderung geplant hatten. Wollten um 8 Uhr aufstehen.

Gesagt, getan. Am naechsten Tag hiess es dann, frueh aus den Federn. Nach unserem zweistuendigen fruehmorgendlichen Ritual, bestehend aus, waschen, fruehstuecken, wach werden (vor allem mit Hilfe von Kaffee), ratschen, rauchen... machten wir uns auf den Weg. Dabei lernten wir jedoch noch eine 48-jaehrige Deutsche kennen, Petra. Diese wollte sich uns gerne fuer die Wanderung anschliessen, da sie kein Auto hatte. Unterwegs stellte sich heraus, dass Petra sehr spirituell angehaucht war. Sie war absolut davon ueberzeugt, dass sie Heilkraefte besitzt und anderen Personen alle negativen Energien nehmen kann. Dies macht sie unter anderem mit Haende auflegen (dabei sind ihr irgendwelche Engel, bzw. weisse Kreise mit einem schwarzen Punkt... so hat sie es uns erklaert sehen die Engel auf Fotos aus... behilflich). Ob wir vor ihr Angst hatten? JA, ein bisschen. Um uns jedoch gefaehrlich werden zu koennen, war sie zu klein und zu zierlich. Ivana und ich warfen uns nur von Zeit zu Zeit mal einen etwas entsetzten Blick zu, ansonsten waren wir sehr freundlich zu ihr. Wie es sich fuer solch spirituell und esoterisch angehauchten Menschen gehoert, glaubt und praktiziert Petra das Pendeln, die Heilkraft von Steinen und Kristallen, den Buddhismus, die Indoktrination von Religionen, Charma, Engel, Sebstfindung, Energiestroeme, die Oeffnung des Herzens um lieben zu koennen (ein sehr langwieriger Prozess, wie sie uns erklaert hat, bei ihr hat es 48 Jahre gedauert, jetzt ist sie bereit fuer einen Partner), und jetzt noch weniger ueberraschend, die Heilkraft von Homoehopatie. Ausserdem hat sie mich darueber aufgeklaert, dass in einer Psychiatrie die Menschen nicht behandelt, sondern nur mit Psychopharmaka vollgestopft werden (nebenbei, fuer alle die mich nicht kennen, ich arbeite als Krankenschwester in einer Psychiatrie). Aber sie konnte uns immerhin beruhigen, sie hat uns zumindest mitgeteilt, dass wir nicht von der Negativitaet, wie die meisten Deutschen "infiziert" sind. Sie beschrieb, dass diese wie ein Virus sei und sie koenne bereits an den Augen ablesen, wer infiziert ist. Habt ihr genug??? Das mussten wir uns ueber 3 Stunden geben!
Das ist Petra!

Zurueck zur eigentlichen Wanderung...

Wir fuhren von Karamea ca 40 Minuten ueber eine Schotterstrasse, um zu den Wanderwegen zu gelangen, die wir uns vorgenommen hatten. Wir waren wiedermal mitten im Busch.... wie schon so oft.
Der erste Weg fuehrte uns zu einer Tropfsteinhoehle und einem See.
Auf dem Weg in die Hoehle...



An dem See... schaut aus als ob wir einen Heiligenschein haetten, wie zwei Engal :) soviel zum Thema Engel... aber Petra hat uns ja darueber aufgeklaert, dass man sie nur anhand eines weissen Kreises mit einem schwarzen Punkt in der Mitte auf einem Foto erkennt... Danke Petra! Man lernt nie aus!

Unser Weg fuehrte uns an diesem Fluss entlang. Dieser sah richtig orange aus...
Der zweite Weg fuehrte uns zu den Oparara Arch, einem gigantischen, von der Natur geschaffenen Steingebilde, bzw. einer Art Hoehle (ich weiss gerade nicht wirklich wie ich's beschreiben soll...). Ueber Treppen gelangte man bis zu einem Felsvorsprung, von dem man in die Tiefe blicken konnte. Hier drinnen kam sich richtig, richtig klein vor. War unglaublich beeindruckend!








Gegen 14 Uhr waren wir wieder zurueck am Hostel, packten noch unsere restlichen Habseligkeiten ein und machten uns anschliessend auf den Weg nach Nelson.

Gegen 20.30 Uhr kamen wir in Nelson an, spaeter als wir dachten. War ganz schoen anstrengend, aber mittlerweile sind wir es ja schon gewohnt so lange Strecken auf einmal zu fahren.
Wir kehrten wieder im "Accent at the Park" ein, wo wir das letzte mal auch schon waren. Der Besitzer ist zwar ein Idiot, aber das Hostel war wirklich schoen. Da wir keine Lust mehr hatten zu kochen, goennten wir uns ein Essen in dem kleinen Restaurant des Hostels, mhhhh, lecker Salat mit Haehnchenstreifen. Dann hiess es ab ins Bett, waren ziemlich k.o.
Den naechsten Tag (Freitag) gestalteten wir auch relativ unspektakulaer. Wir bummelten ein bisschen durch die Stadt, schauten in die Sutter Art Gallery, welche aber nicht soooo beeindruckend war, tranken einen Kaffee und machten Abendessen. Ach genau, unser Faehrenticket haben wir noch fuer den naechsten Tag gebucht, von Picton nach Wellington.
Abends wagten wir wiedermal den Versuch wegzugehen. Aber da uns ja immer irgendetwas einen Strich durch die Rechnung macht, war es dieses Mal natuerlich auch nicht anders. Alle Bars machten um Mitternacht zu, da am naechsten Tag Poppy Day, war. War also ein kurzer Abend fuer uns, machte aber nichts, so kamen wir wenigstens nicht all zu spaet ins Bett.
Wir mussten eh am naechsten Tag auschecken, d. h. wiedermal frueh aufstehen und alles packen.
Um 11 Uhr verliessen wir Nelson und fuhren nach Picton, um unsere Faehre rechtzeitig zu erwischen, die um 14.25 Uhr ablegte.

Dienstag, 21. April 2009

Das Leben geht weiter...

Gestern Mittag haben wir uns auf den Weg nach Greymouth gemacht. Wir haben beschlossen, so schnell wie moeglich wieder auf die Nordinsel zurueckzukehren. Den letzten Ort, den ich wirklich noch gerne auf der Suedinsel sehen moechte, ist Karamea. Hier soll es wunderschoene Kalksteinboegen zu bewundern geben und nette Wanderwege (was mir auch gar nicht schaden wuerde, nachdem ich die letzten Tage rein gar nichts getan hab!). Da Karamea aber ziemlich weit im Norden der Westkueste liegt, waere es fuer einen Tag zum Fahren zu weit gewesen. Daher haben wir uns als Zwischenstop Greymouth ausgesucht. Auch nicht gerade ein Katzensprung, wir waren 7 Stunden auf der Strasse, echt anstrengende Fahrt. Da wir erst recht spaet losfahren konnten, um 12.45 Uhr, machten wir auch kaum Pausen unterwegs. Mussten immerhin vor 21.30 Uhr im Hostel sein, um einchecken zu koennen. Gott sei Dank konnte ich mich mit Ivana beim Autofahren abwechseln. Hab in Queenstown telefonisch noch die Autoversicherung geaendert, damit Ivana fahren kann. Musste die Fahrer aendern lassen, da nur Julia und ich als Fahrer eingetragen waren. Unglaublich wie einfach das hier geht, ein kurzer Anruf und schon ist alles erledigt.

Um 21 Uhr kamen wir in unserem Hostel, dem Global Village, an. Wirklich ein wunderschoenes Hostel, ganz bunt und im afrikanischen Stil gehalten, mit vielen Bildern und gemuetlichen Sofas bestueckt.
Auch verfuegt das Hostel ueber Spa, Fitnessraum und Sauna. Eigentlich wollten wir dieses Angebot noch nutzen, aber nach unserer langen Fahrt waren wir einfach zu fertig. Wir holten uns daher nur noch kurz in einem indischen Restaurant im Ort was zu essen und machten es uns anschliessend im Hostel gemuetlich.


Am Dienstag versuchten wir erstmal auszuschlafen, immerhin hatten wir uns das nach einem so harten Tag (immerhin kann Autofahren auch anstrengend sein...) verdient. Gegen 9 Uhr bin ich aus meinem Bett gekrabbelt und hab's mir erstmal vor dem PC gemuetlich gemacht, waehrend Ivana noch schlief. Obwohl der Tag wirklich wunderschoen war, und wir eigentlich wirklich gewillt waren was zu unternehmen, konnten wir uns doch wieder nicht aufraffen. D. h. das wir wiedermal den halben Tag im Hostel rumgesessen sind, die Sonne genossen haben, Kaffee getrunken und geratscht, das Uebliche halt, welch Ueberraschung :) (ich sag nur Reisemuedigkeit...).

Unser Highligt des Tages war, dass wir uns kurz vor Sonnenuntergang doch noch ueberwinden konnten, zum Strand zu fahren.
Ich fuehlte mich absolut unausgeglichen und hatte das starke Beduerfniss mir mal wieder die Fuesse zu vertreten. Der Strand war wirklich schoen, auch wenn es windig und kalt war. Nach 5 Minuten war es Ivana doch zu kalt, und sie kehrte wieder um, um zum Auto zurueck zu gehen. Ich spazierte noch ein bisschen den Strand entlang, hab mich auf ein Stueck Treibholz gesesse, mich durchpusten lassen und mir dabei den Sonnenuntergang angeschaut. War wirklich schoen und hat mal wieder gut getan, was anderes als das Innenleben eines Hostels zu sehen.

Nach dem Abendessen, sassen wir noch mit ein paar andern Backpackern aus dem Hostel zusammen beim Ratschen. War noch ganz gemuetlich. Darunter auch Blaine (alias James, John, Gigi, Jojo, ... wir konnten uns seinen Namen nicht merken), ein Kanadier aus Toronto. Ein wirklich wiziges Kerlchen, ich hab mich fast totgelacht mit ihm. Er hatte zwar schon kurz ueberlegt, uns zurueck auf die Nordinsel zu begleiten. Ihm war sein Fallschirmsprung am Fox Gletscher dann aber doch wichtiger.
Am Mittwoch bin ich schon um 8 Uhr aufgestanden um alles fuer die Weiterfahrt fertig zu machen. An solchen Tagen merk ich dann immer wieder extrem, dass Julia nicht mehr da ist. Sie war einfach unser Organisationstalent und schaffte es innerhalb kuerzester Zeit alles Abfahrtsbereit zu machen. Ivana und ich sind da noch nicht ganz so fit. Erst um 12.30 Uhr waren wir soweit, dass wir uns auf unseren Weg nach Karamea machen konnten. Schuld daran war vor allem unsere Waesche, die wir am Vortag zum Trocknen rausgehaengt haben, die aber ueber Nacht wieder pitschnass wurde... sehr schlau von uns! Daher mussten wir sie vorm Losfahren noch in den Trockner tun, und der brauchte ewig!

Sorry, falls ich euch mittlerweile schon mit meinen Langweiligen Ausfuehrungen langweile, aber es passiert einfach nicht viel. Aber ich hoffe, dass es bald wieder Interessanteres zu erzaehlen gibt.

Montag, 20. April 2009

Nachtrag ueber die letzten Tage

Ich versuch jetzt mal mein bestes, die letzten Tage, die ich in den letzten Eintraegen uebersprungen hab nachzuholen. Also seit Dienstag letzter Woche.

Wir waren ja von Dienstag bis Freitag noch in Wanaka (also drei Naechte). Unsere Zeit dort haben wir eigentlich relativ faul verbracht. Ich glaub ich werd langsam ein bisschen Reisemuede. In der letzten Zeit faellt es mir immer schwerer neue Eindruecke zu verarbeiten, bzw. mir so viele neue Eindruecke zuzumuten. Man wird fuer alles zu muede und zu faul, selbst einfache Dinge, wie Kochen, waschen, oder durch die Stadt laufen, werden schon zu einer moerderischen Aufgabe. Man ist es auch Leid mit der Zeit staendig aus dem Rucksack zu leben, nur fuer ein paar Tage irgendwo zu bleiben, sein ganzes Zeug staendig ins Auto zu packen und wieder rauszuhiefen. Man muss sich staendig neu organisieren und ueberlegen, wo man den die naechsten paar Naechte bleiben will. Ich meine, versteht mich jetzt nich falsch, ich liebe diese Reise... aber ich bin nicht mehr ganz so euphorisch wie am Anfang. Man macht sich selbst nicht mehr so viel Druck, alles sehen zu muessen, oder alles gesehen zu haben. Man sehnt sich eher nach einem wirklich gemuetlichen Ort, wo mein einfach mal nur Ruhe hat. Aber ich glaube, die Zeit geht auch wieder vorbei. Ich freu mich auch schon sehr, wieder auf die Nordinsel zurueckzufahren, vielleicht ist es dort auch ein bisschen waermer als hier, in der Zwischenzeit ist es naemlich schon ganz schoen kalt geworden. Nicht schoen...

Aber wo bin ich stehen geblieben... ach ja, Dienstag in Wanaka... von unserem Kinobesuch in dem absolut genialen Kino hatte ich ja schon in einem Eintrag erzaehlt. Am naechsten Tag, also am Mittwoch haben wir tagsueber gar nichts spektakulaeres unternommen. Eigentlich wollten wir eine Fahrradtour um den Lake Wanaka machen, aber da das Wetter nicht besonders einladend ausgesehen hat, haben wir's auf den naechsten Tag verschoben. Wir verbrachten unsere Zeit damit, im Hostel rumzuhaengen, Kaffee zu trinken, ratschen, also ganz spannenden und aufregenden Taetigkeiten :)


Z. B. von unserem Hostel aus den Ausblick ueber den Lake Wanaka geniessen :) wirklich schoen!
Julia versuchte zumindest noch irgendwas sinnvolles mit dem Nachmittag anzufangen und fragte daher einen aus unserem Hoste (sein Name war Renko, ein Hollaender), ob sie seine Notebook benutzen duerfe. Julia hatte naemlich einen ihrer USB-Sticks, natuerlich der, wo die meisten Fotos drauf waren, in Christchurch verloren. Daher wollte sie sich nun die verloren Fotos von meinem Stick auf ihren andern laden. Hoert sich ja alles ganz einfach und unkompliziert an... leider hatte Julia aber unwissender Weise einen Virus auf ihrem Stick und der war dann auf Renkos Notebook. Kurzzeitig dachten wir, dass das Notebook wirklich hinueber ist (Renko nannte das, was das Notebook anzeigte "the bluescreen of death", hoert sich nicht gerade nach Sonnenschein an). Ich hatte auch um meine Sticks und vor allem die Fotos, die drauf sind Angst, immerhin waren sie auch in seinem Notebook. Letztendlich konnte Renko sein Notebook doch noch retten, Julia viel ein Stein vom Herzen, da sie schon ueber die Kosten fuer die Reperatur nachgedacht hatte und wie viele Apfelkisten das zu pfluecken waeren.

Gegen 21 Uhr sind wir mit einer richtig grossen Gruppe von ca 13 Leuten in die Stadt gegangen. Anscheinend war das Karaokefieber in ganz Wanaka an diesem Abend ausgebrochen. In der ersten Bar gaben schon die ersten Saenger ihre Gesangskuenste zum Besten... war wirklich sehr amuessant.

Um so schlechter die Saenger wurden, umso mehr stieg natuerlich unsere Laune. Hab wirklich viel Lachen muessen an diesem Abend. Zum Schluss groehlten irgendwie alle in der Bar bei den Liedern mit. In der zweiten Bar war auch Karaokenacht, da hier die Zeit aber schon weiter fortgeschritten war, waren die Leute auch schon sehr betrunken und daher konnte man wirklich nicht mehr von Gesang sprechen. Aber trotzdem ein riesen Spass, zwei grossen Baeren von Mann zuzuschauen, wie sie "oops I did it again" von Britney Spears singen... sehr schoenes Bild :)
Da wir doch recht lange ausgeblieben sind, hatten wir am naechsten morgen ernsthafte Probleme aus dem Bett zu kommen. Erst gegen Mittag sind wir aus den Federn gekrochen. Julia und Ivana klagten ueber einen so genannten "hangover", oder in Deutsch, ueber einen Kater :)
Daher haben wir auch fuer diesen Tag das Radfahren wieder gestrichen. Unser Tag bestand wirklich nur aus rumgammeln und versuchen wach zu werden. Ich hab sogar noch ein bisschen Blog geschrieben, waehrend Julia und Ivana zum Einkaufen gefahren sind. Sie hatten mit ein paar anderen aus dem Hostel vereinbart, gemeinsam zu kochen, wobei es dann eigentlich so ausschaute, dass Ivana und Julia kochten und die anderen assen. Es gab Haehnchenschenkel mit geduenstetem Gemuese und Kartoffelsalat. Dafuer, dass sie eigentlich nicht wussten, wie sie es zubereiten sollen, hat es trotzdem wie immer phantastisch geschmeckt.

Am Freitag war unser letzter Tag in Wanaka. Wir vereinbarten noch mit den anderen ein gemeinsames Fruehstueck zu machen, zum Abschied. Lenny, der nun auch schon seit 18 Monaten in Neuseeland ist, machte uns sogar Bananen-Pancakes, echt lecker!
Lenny beim Pancake machen






Noch ein paar Abschiedsfotos, ...


... noch ein paar neue Eintraege in mein kleines Poesiebuch und schon gings weiter nach Queenstown, unserer letzten Haltestelle mit Julia :(

Renko, der auch nach Queenstown als naechstes fahren wollte, begleitete uns (mit seinem eigenen Auto, dem sein ganzes Zeug haetten wir auch gar nicht in unseres reingebracht).
Freitag Nachmittag gegen 14 Uhr erreichten wir unser Hostel. Nachdem das Auto wiedermal ausgeraeumt war, machten wir uns erst einmal auf den Weg zu Starbucks fuer eine ordentliche Portion Kaffee. Da wir auch ganz schoen Hunger hatten (wunderte mich selbst, da wir wirklich, wirklich gut gefruehstueckt hatten), gingen wir als naechstes zu Fergburger. Nach meinem Riesenburger, der wiedermal sehr sehr gut war, war ich gut satt.

Lea, eine Kanadierin, die wir bereits in Christchurch kennengelernt, und in Wanaka zufaellig wieder getroffen hatten, rief mich am Nachmittag an, da sie auch in Queenstown war und gerne etwas mit uns unternommen haette. Wir vereinbarten, uns dann spaeter in unserm Hostel zu treffen und dann gemeinsam wegzugehen. War wirklich schoen sie wiederzusehen. Lea hatte so eine unglaublich erfrischende und angenehme Art. Hoffe ich seh sie vielleicht mal wieder. Zuerst sassen wir einige Zeit in der Kueche in unserem Hostel zusammen, ratschten und hoerten Musik.








Danach gingen wir noch ein bisschen in die Stadt zum Tanzen. War auch wieder ein sehr netter Abend, auch wenn die Musik wie auch beim letzten Mal echt bescheiden war (ich sag nur Elektro).
Am naechsten Tag (Samstag) haben wir's wieder nicht geschafft uns zu irgendwas aufzuraffen. Also wieder im Hostel rumhaengen, Kaffee trinken, kurz in die Stadt zu Starbucks gehen, durch einen Markt geschlendert... ach ja, und Lea war noch kurz da und hat sich von uns verabschiedet, da sie an diesem Tag weiter nach Dunedin reiste.



Queenstown gab wirklich ein ganz schoenes Bild ab, so ganz herbstlich...

Ach genau, noch etwas womit wir uns die Zeit vertrieben haben, den Paraglidern von unserem Hostel aus beim Flug zuzusehen.
Und ich hab mit meinem Fotoapparat rumgespielt und wahllos Fotos geknipst :)
Zum Abendessen gabs dann was ganz gesundes, verschiedenstes Gemuese, einfach nur im Ofen gebacken, mit Gewuerzen und ein bisschen Honig. War wirklich ganz lecker, aber schmeckte auch sehr sehr gesund. Die Nachspeise hat dafuer dann alles wieder gut gemacht. Zur Feier des Tages, da es ja Julias letzter Abend war, machte Renko noch Schokobrownies, juhu!!

Am Sonntag hiess es dann Abschied nehmen. Naja, den Vormittag verbrachten wir noch mit grossem Fruehstueck, packen, Julia ging noch zusammen Renko joggen (der danach jammerte wie ein kleines Maedchen), gingen noch ein letztes Mal zusammen zu Starbucks und dann gings um 13.30 Uhr zum Flughafen.
Wir haben mit Julia zusammen gewartet, bis sie einchecken musste. Haben uns die Zeit damit vertrieben einen Kaffee zu trinken (was fuer eine Ueberraschung!), ueber belanglose Themen zu reden und permanent auf die Uhr zu schauen. War schon komisch der Gedanke, dass sie jetzt dann einfach weg ist. Als es dann an der Zeit zum Einchecken war, wurde es richtig dramatisch. Davor sahen wir noch ganz mitleidig zu dem Paerchen rueber, dass sich nur schweren Herzens voneinander trennen konnte. Uns ging's jedoch dann ganz genauso, als wir uns voneinander trennen mussten. Muessen schon ganz schoen bemitleidenswert ausgesehen haben. Sind natuerlich auch reichlich Traenen geflossen.

Zurueck vom Flughafen, machten wir uns etwas spaeter auf in die Stadt und suchten uns ein nettes Lokal. Hatten nach soviel Abschiedsschmerz keine Lust mehr selbst zu kochen, ausserdem hatten wir richtig Lust auf was fettiges, dementsprechend gabs Pizza.
Danach gingen wir noch ins Kino und schauten uns "I'm just not that into you" an. Wirklich netter Film, genau das richtige fuer so einen Tag. Nicht anstrengend zum Anschauen, mit ein bisschen Romantik und einer guten Portion Humor. War echt schoen!
Nach einem Kaffee bei Starbucks ging es dann auch schon wieder zurueck ins Hostel und ab ins Bett.