Montag, 20. April 2009

Nachtrag ueber die letzten Tage

Ich versuch jetzt mal mein bestes, die letzten Tage, die ich in den letzten Eintraegen uebersprungen hab nachzuholen. Also seit Dienstag letzter Woche.

Wir waren ja von Dienstag bis Freitag noch in Wanaka (also drei Naechte). Unsere Zeit dort haben wir eigentlich relativ faul verbracht. Ich glaub ich werd langsam ein bisschen Reisemuede. In der letzten Zeit faellt es mir immer schwerer neue Eindruecke zu verarbeiten, bzw. mir so viele neue Eindruecke zuzumuten. Man wird fuer alles zu muede und zu faul, selbst einfache Dinge, wie Kochen, waschen, oder durch die Stadt laufen, werden schon zu einer moerderischen Aufgabe. Man ist es auch Leid mit der Zeit staendig aus dem Rucksack zu leben, nur fuer ein paar Tage irgendwo zu bleiben, sein ganzes Zeug staendig ins Auto zu packen und wieder rauszuhiefen. Man muss sich staendig neu organisieren und ueberlegen, wo man den die naechsten paar Naechte bleiben will. Ich meine, versteht mich jetzt nich falsch, ich liebe diese Reise... aber ich bin nicht mehr ganz so euphorisch wie am Anfang. Man macht sich selbst nicht mehr so viel Druck, alles sehen zu muessen, oder alles gesehen zu haben. Man sehnt sich eher nach einem wirklich gemuetlichen Ort, wo mein einfach mal nur Ruhe hat. Aber ich glaube, die Zeit geht auch wieder vorbei. Ich freu mich auch schon sehr, wieder auf die Nordinsel zurueckzufahren, vielleicht ist es dort auch ein bisschen waermer als hier, in der Zwischenzeit ist es naemlich schon ganz schoen kalt geworden. Nicht schoen...

Aber wo bin ich stehen geblieben... ach ja, Dienstag in Wanaka... von unserem Kinobesuch in dem absolut genialen Kino hatte ich ja schon in einem Eintrag erzaehlt. Am naechsten Tag, also am Mittwoch haben wir tagsueber gar nichts spektakulaeres unternommen. Eigentlich wollten wir eine Fahrradtour um den Lake Wanaka machen, aber da das Wetter nicht besonders einladend ausgesehen hat, haben wir's auf den naechsten Tag verschoben. Wir verbrachten unsere Zeit damit, im Hostel rumzuhaengen, Kaffee zu trinken, ratschen, also ganz spannenden und aufregenden Taetigkeiten :)


Z. B. von unserem Hostel aus den Ausblick ueber den Lake Wanaka geniessen :) wirklich schoen!
Julia versuchte zumindest noch irgendwas sinnvolles mit dem Nachmittag anzufangen und fragte daher einen aus unserem Hoste (sein Name war Renko, ein Hollaender), ob sie seine Notebook benutzen duerfe. Julia hatte naemlich einen ihrer USB-Sticks, natuerlich der, wo die meisten Fotos drauf waren, in Christchurch verloren. Daher wollte sie sich nun die verloren Fotos von meinem Stick auf ihren andern laden. Hoert sich ja alles ganz einfach und unkompliziert an... leider hatte Julia aber unwissender Weise einen Virus auf ihrem Stick und der war dann auf Renkos Notebook. Kurzzeitig dachten wir, dass das Notebook wirklich hinueber ist (Renko nannte das, was das Notebook anzeigte "the bluescreen of death", hoert sich nicht gerade nach Sonnenschein an). Ich hatte auch um meine Sticks und vor allem die Fotos, die drauf sind Angst, immerhin waren sie auch in seinem Notebook. Letztendlich konnte Renko sein Notebook doch noch retten, Julia viel ein Stein vom Herzen, da sie schon ueber die Kosten fuer die Reperatur nachgedacht hatte und wie viele Apfelkisten das zu pfluecken waeren.

Gegen 21 Uhr sind wir mit einer richtig grossen Gruppe von ca 13 Leuten in die Stadt gegangen. Anscheinend war das Karaokefieber in ganz Wanaka an diesem Abend ausgebrochen. In der ersten Bar gaben schon die ersten Saenger ihre Gesangskuenste zum Besten... war wirklich sehr amuessant.

Um so schlechter die Saenger wurden, umso mehr stieg natuerlich unsere Laune. Hab wirklich viel Lachen muessen an diesem Abend. Zum Schluss groehlten irgendwie alle in der Bar bei den Liedern mit. In der zweiten Bar war auch Karaokenacht, da hier die Zeit aber schon weiter fortgeschritten war, waren die Leute auch schon sehr betrunken und daher konnte man wirklich nicht mehr von Gesang sprechen. Aber trotzdem ein riesen Spass, zwei grossen Baeren von Mann zuzuschauen, wie sie "oops I did it again" von Britney Spears singen... sehr schoenes Bild :)
Da wir doch recht lange ausgeblieben sind, hatten wir am naechsten morgen ernsthafte Probleme aus dem Bett zu kommen. Erst gegen Mittag sind wir aus den Federn gekrochen. Julia und Ivana klagten ueber einen so genannten "hangover", oder in Deutsch, ueber einen Kater :)
Daher haben wir auch fuer diesen Tag das Radfahren wieder gestrichen. Unser Tag bestand wirklich nur aus rumgammeln und versuchen wach zu werden. Ich hab sogar noch ein bisschen Blog geschrieben, waehrend Julia und Ivana zum Einkaufen gefahren sind. Sie hatten mit ein paar anderen aus dem Hostel vereinbart, gemeinsam zu kochen, wobei es dann eigentlich so ausschaute, dass Ivana und Julia kochten und die anderen assen. Es gab Haehnchenschenkel mit geduenstetem Gemuese und Kartoffelsalat. Dafuer, dass sie eigentlich nicht wussten, wie sie es zubereiten sollen, hat es trotzdem wie immer phantastisch geschmeckt.

Am Freitag war unser letzter Tag in Wanaka. Wir vereinbarten noch mit den anderen ein gemeinsames Fruehstueck zu machen, zum Abschied. Lenny, der nun auch schon seit 18 Monaten in Neuseeland ist, machte uns sogar Bananen-Pancakes, echt lecker!
Lenny beim Pancake machen






Noch ein paar Abschiedsfotos, ...


... noch ein paar neue Eintraege in mein kleines Poesiebuch und schon gings weiter nach Queenstown, unserer letzten Haltestelle mit Julia :(

Renko, der auch nach Queenstown als naechstes fahren wollte, begleitete uns (mit seinem eigenen Auto, dem sein ganzes Zeug haetten wir auch gar nicht in unseres reingebracht).
Freitag Nachmittag gegen 14 Uhr erreichten wir unser Hostel. Nachdem das Auto wiedermal ausgeraeumt war, machten wir uns erst einmal auf den Weg zu Starbucks fuer eine ordentliche Portion Kaffee. Da wir auch ganz schoen Hunger hatten (wunderte mich selbst, da wir wirklich, wirklich gut gefruehstueckt hatten), gingen wir als naechstes zu Fergburger. Nach meinem Riesenburger, der wiedermal sehr sehr gut war, war ich gut satt.

Lea, eine Kanadierin, die wir bereits in Christchurch kennengelernt, und in Wanaka zufaellig wieder getroffen hatten, rief mich am Nachmittag an, da sie auch in Queenstown war und gerne etwas mit uns unternommen haette. Wir vereinbarten, uns dann spaeter in unserm Hostel zu treffen und dann gemeinsam wegzugehen. War wirklich schoen sie wiederzusehen. Lea hatte so eine unglaublich erfrischende und angenehme Art. Hoffe ich seh sie vielleicht mal wieder. Zuerst sassen wir einige Zeit in der Kueche in unserem Hostel zusammen, ratschten und hoerten Musik.








Danach gingen wir noch ein bisschen in die Stadt zum Tanzen. War auch wieder ein sehr netter Abend, auch wenn die Musik wie auch beim letzten Mal echt bescheiden war (ich sag nur Elektro).
Am naechsten Tag (Samstag) haben wir's wieder nicht geschafft uns zu irgendwas aufzuraffen. Also wieder im Hostel rumhaengen, Kaffee trinken, kurz in die Stadt zu Starbucks gehen, durch einen Markt geschlendert... ach ja, und Lea war noch kurz da und hat sich von uns verabschiedet, da sie an diesem Tag weiter nach Dunedin reiste.



Queenstown gab wirklich ein ganz schoenes Bild ab, so ganz herbstlich...

Ach genau, noch etwas womit wir uns die Zeit vertrieben haben, den Paraglidern von unserem Hostel aus beim Flug zuzusehen.
Und ich hab mit meinem Fotoapparat rumgespielt und wahllos Fotos geknipst :)
Zum Abendessen gabs dann was ganz gesundes, verschiedenstes Gemuese, einfach nur im Ofen gebacken, mit Gewuerzen und ein bisschen Honig. War wirklich ganz lecker, aber schmeckte auch sehr sehr gesund. Die Nachspeise hat dafuer dann alles wieder gut gemacht. Zur Feier des Tages, da es ja Julias letzter Abend war, machte Renko noch Schokobrownies, juhu!!

Am Sonntag hiess es dann Abschied nehmen. Naja, den Vormittag verbrachten wir noch mit grossem Fruehstueck, packen, Julia ging noch zusammen Renko joggen (der danach jammerte wie ein kleines Maedchen), gingen noch ein letztes Mal zusammen zu Starbucks und dann gings um 13.30 Uhr zum Flughafen.
Wir haben mit Julia zusammen gewartet, bis sie einchecken musste. Haben uns die Zeit damit vertrieben einen Kaffee zu trinken (was fuer eine Ueberraschung!), ueber belanglose Themen zu reden und permanent auf die Uhr zu schauen. War schon komisch der Gedanke, dass sie jetzt dann einfach weg ist. Als es dann an der Zeit zum Einchecken war, wurde es richtig dramatisch. Davor sahen wir noch ganz mitleidig zu dem Paerchen rueber, dass sich nur schweren Herzens voneinander trennen konnte. Uns ging's jedoch dann ganz genauso, als wir uns voneinander trennen mussten. Muessen schon ganz schoen bemitleidenswert ausgesehen haben. Sind natuerlich auch reichlich Traenen geflossen.

Zurueck vom Flughafen, machten wir uns etwas spaeter auf in die Stadt und suchten uns ein nettes Lokal. Hatten nach soviel Abschiedsschmerz keine Lust mehr selbst zu kochen, ausserdem hatten wir richtig Lust auf was fettiges, dementsprechend gabs Pizza.
Danach gingen wir noch ins Kino und schauten uns "I'm just not that into you" an. Wirklich netter Film, genau das richtige fuer so einen Tag. Nicht anstrengend zum Anschauen, mit ein bisschen Romantik und einer guten Portion Humor. War echt schoen!
Nach einem Kaffee bei Starbucks ging es dann auch schon wieder zurueck ins Hostel und ab ins Bett.

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