Freitag, 1. Mai 2009

Schweinegrippe und neue Bekanntschaften

Ja ja, die Schweinegrippe geht auch in Neuseeland um. Nicht einmal am anderen Ende der Welt wird man von sowas verschont. Ivana wurde bereits in Wellington Fruehmorgens von ihren Eltern aufgeweckt, die in den Nachrichten erfahren hatten, dass auch hier Faelle von Schweinegrippe gemeldet wurden, in Auckland 6 Personen. Scheinbar eine Schulklasse, die in Mexiko war und sie von dort aus eingeschleppt hat. Naja, bis zu dem Anruf von Ivanas Eltern wussten wir noch gar nichts von dieser neuen Seuche. Wir lasen in der Zeitung nach, was denn nun genau Sache ist, wo dann auch erwaehnt wurde, dass diese Schueler alleine auf ihrem Flug nach Auckland 364 andere Personen angesteckt haben koennten. Wunderbar, hoert sich wirklich sehr beruhigend an.

Somit waren wir auch deshalb ganz froh, raus aus der Grossstadt zu sein, wieder in einem ueberschaubaren Ort, wo man nicht mit so vielen Menschenmassen zusammentrifft.

Am Donnerstag Morgen schlug Ivana die lokale Zeitung von Wanganui auf, die erste Schlagzeile darin war: "DEADLY SWINEFLU IN WANGANUI!" Hoert sich das nicht gut an? Ploetzlich bildeten wir uns auch schon ein, dass unsere Nase laeuft, der Hals krazt und uns heiss ist. Naja, dass ist nun immerhin schon 2 Tage her, und wir leben noch. Also macht euch keine Sorgen um uns :) Nein, Spass beiseite, es handelte sich scheinbar um 2 Leute, bei denen der Verdacht auf Schweinegrippe bestand, diese sind vor kurzem aus den USA zurueck gekommen. Und uns gehts wirklich gut. Waren aber doch ganz froh, dass wir am naechsten Tag Wanganui verlassen konnten.
Ach, noch zum Thema Schweinen, dieses kleine Schwein (eigentlich Hund) gehoerte zu unserem Hostel. Anscheinend bekommt der arme Kerl nichts gescheites zu Fressen, zumindest verbrachte er seinen Nachmittag damit, in den Muelleimern rumzuwuehlen und nach Essbarem zu suchen (er frass sogar bevorzugt Papier!).

Eigentlich hatten wir unglaublich viel fuer heute geplant, wollten 2 Museen besuchen, auf einen Aussichtspunkt gehen, einen Marsch um den Lake Victoria machen, natuerlich dazwischen noch einen Kaffee trinken gehen, die 1 1/2 stuendige Yogastunde besuchen und abends noch weggehen (nicht erwaehnt wurden jetzt die ganz natuerlichen Taetigkeiten wie duschen, fruehstuecken, abendessen, einkaufen gehen). Somit war unser Tagesplan ja eigentlich schon von vorn herein zum scheitern verurteilt. Wenn wir uns mal was vornehmen, dann muss es ja auch gleich so viel sein, dass es gar nicht zu schaffen ist. Da wir ja soviel vor hatten, hatten wir uns auch vorgenommen, um 8 Uhr aufzustehen. Wir haben natuerlich glatt verschlafen, und sind erst um 9.30 Uhr aus dem Bett geklettert. Ich hab mich dann kurz geduscht, bin zum Einkaufen und hab eine Ueberweisung erledigt. Um 12 Uhr waren wir dann endlich startklar. Natuerlich fing es puenktlich, gerade zu dem Zeitpunkt als wir die Eingangstuere verliessen, an zu regnen. Aber wie gesagt, wir hatten es ja nicht anders erwartet.
Somit wurde als erstes der Aussichtspunkt und unser Spaziergang um den See gestrichen wegen schlechter Witterung. Also machten wir uns als erstes auf den Weg in das Kunstmuseum.
War ganz gut. Ein grosser Teil der Ausstellungswerke war von Laurence Aberhart.
Dabei handelte es sich ausschliesslich um Schwarzweiss-Photographien. Die beiden anderen Kuenstler der Ausstellung waren James Robinson mit irgendwelchen abstrakten Kunstwerken
und Yvonne Todd mit Frauenphotographien.
War ganz ok, aber es traf nicht unbedingt meinen Kunstgeschmack. Danach hatten wir erhrlichgesagt keine Lust mehr, um das 2. Museum, in dem hauptsaechlich Maori-Bilder ausgestellt sind, zu besuchen. Dementsprechend wurde dies auch von unserer Liste gestrichen und wir gingen gleich unseren Kaffee trinken. Danach ging's zurueck ins Hostel. Nach unserem Abendessen fuehrte uns unser Tagesplan weiter in unsere Yogastunde. Im Hostel hatten wir naemlich einen Stundenplan fuer die stattfindenden Yoga-Kurse gesehen und uns gedacht, dass es uns gar nicht schaden wuerde mal wieder was fuer unsere Ausgeglichenheit und unseren inneren Frieden zu tun, nachdem wir schon fast depressiv von dem staendigen Regen waren. Um 18 Uhr ging's dann auch schon los. Der Spass dauerte bis um 19.30 Uhr und war echt super, aber auch unglaublich anstrengend. Ich lernte in den 1 1/2 Stunden Muskeln meines Koerpers kennen, von denen ich keine Ahnung hatte, dass ich sie besitze. Auf alle Faelle ziehe ich ernsthaft in Erwaegung einen Yoga-Kurs zu besuchen, wenn ich wieder daheim bin. Das ganze hat uns auch nur 10 $ gekostet und war sein Geld auch wert!
Etwas besser gelaunt gingen wir wieder ins Hostel zurueck, um uns fuer's Weggehen fertig zu machen. Wir hatten am Abend vorher Katie kennengelernt, eine Amerikanerin (24 Jahre), die im Hostel arbeitet. Sie hatte gemeint, sie koenne uns ein wenig in das nichtvorhandene Nachtleben in Wanganui einfuehren. Da sie uns auf Anhieb sympathisch war, stimmten wir auch gerne zu. Somit starteten wir drei Huebschen um 21.30 Uhr unsere Tour.
Angefangen wurde im Irish Pub. In diesem waren ca 10 Leute, wobei Katie meinte, dass dies schon wirklich viel fuer hier sei. Der Barmann wirkte auch richtig gestresst, um mit allen Bestellungen fertig zu werden. Die Leute wirkten jedoch ein bisschen suspekt (von da an wusste ich auch, wieso uns der eine Kellner im Cafe gesagt hatte, wir sollen aufpassen in Wanganui). Zu unserer Belustigung trugen vor allem 3 aeltere Damen bei, die sehr beschwipst zu richtigem Hip-Hop getanzt hatten.
Eine davon lud uns auch gleich zu sich ins Museum ein, sie wuerde dort arbeiten und koenne uns umsonst reinschleusen. Tja, zu spaet. Wir suchten daraufhin das Weite.
Weiter fuehrte uns unser Weg in die Vega-Bar. Dieses Lokal war wirklich schoen, mit offenem Kamin und gemuetlichen Sitzecken.
Hier waren ausser uns noch ganze 5 andere Gaeste. Aber egal, wir brauchen keine anderen um beim Weggehen Spass zu haben, immerhin hatten wir uns! War wirklich lustig. Die Bardamen gesellten sich auch zu uns dazu. Wir hatten sogar soviel Spass mit Katie, dass wir ihr anboten, mit uns weiterzureisen. Katie ist nun schon seit 2 1/2 Monaten in Wanganui, unserer Ansicht (und eigentlich auch ihrer Ansicht nach) viel zu lang. Somit liess sie sich relativ leicht von uns dazu ueberreden. Darauf musste natuerlich gleich angestossen werden.
Am naechsten Tag wollte Katie auch gleich ihrem Chef bescheid sagen, dass sie kuendigt und mit uns abreist. Bei ihrem Boss handelt es sich aber um einen ziemlichen Unsympathen, dieser war natuerlich gar nicht begeistert von diesen Neuigkeiten und wusste genau wie er Katie ein schlechtes Gewissen einreden konnte. Das Ende vom Lied war dann, dass er Katie dazu brachte, doch zu bleiben, zumindest noch fuer die naechsten 2 Wochen, bis er Ersatz gefunden hat. Schade, wir haetten uns echt ueber ihre Gesellschaft gefreut. Aber hilft ja nicht. Somit sind wir gegen 11 Uhr aufgebrochen.

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